24.09.2019

Eine Schule, die Spass macht

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
SeitenblickDer neue Verein Giraffen.Schule setzt sich für eine Schule ein, an der die natürliche Freude am Lernen erhalten bleiben soll. Ihr Ziel ist eine Privatschule mit mehr Selbstbestimmung, ohne Benotung und ohne Prüfungen. Vielmehr soll das Potenzial der Kinder gefördert werden. Zu diesem Schritt möchte ich den Verantwortlichen gratulieren.Lernen müssen klingt nämlich für viele immer noch wie eine Strafe oder eine Verurteilung zur Zwangsarbeit. Wenn ich kleinen Kindern zuschaue, sehe ich, wie das Lernen vor sich geht. Die Kinder haben noch keine Lernprobleme. Sie machen jedem Erwachsenen etwas vor, wenn es darum geht, Neuem zu begegnen und Neues aufzunehmen. Das Kind ist von allem fasziniert, es will alles begreifen. Es lernt die Sprache spielerisch genauso wie die Körperkoordination. Weder leidet es an einem schlechten Gedächtnis noch beklagt es sich über grosse Mengen an Informationen, die es täglich verarbeiten muss. Leider wird heute aber immer noch der Fehler als Beweis für ein Versagen angesehen, anstatt ihn als Orientierungshilfe zu nutzen. Nur wenn sich der Säugling an Fehlern entlang tastet, lernt er, das Köpfchen zu heben, zu laufen, sich zurechtzufinden. So ist die Rückkoppelung mit dem Fehler nichts anderes als der Grundvorgang des Lernens überhaupt. Ihn als solchen einzusetzen, den Fehler vom Frustrationserlebnis in ein Erfolgserlebnis umzuwandeln, wäre eine der wichtigsten Aufgaben einer Schulerneuerung. Ich hoffe, dass genau das der Giraffen.Schule gelingen wird. So macht Lernen nämlich wirklich Spass.

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