19.02.2018

Eine Samariterin mit Herzblut

Esther Näf ist für den Titel der «Samariterin des Jahres» nominiert. Sie engagiert sich als Help-Leiterin für die Nachwuchsarbeit und hat die Zusammenarbeit zwischen Schule und Samariterverein reaktiviert.

Von Ralph Dietsche
aktualisiert am 03.11.2022
Ralph DietscheDer Samariterverband St. Gallen-Fürstentum Liechtenstein verleiht am 10. März in der Kybun World in Sennwald den Titel des «Samariter des Jahres 2017» für besondere Leistungen. Unter den fünf Nominierten ist die Widnauerin Esther Näf. Ihr ist es zu verdanken, dass die Zusammenarbeit zwischen Schule und Samariterverein wieder reaktiviert wurde. «Mir ist es ein grosses Anliegen, dass bereits Kinder und Jugendliche mit dem Thema Nothilfe in Kontakt kommen und sich ein Grundwissen aneignen können», sagt Esther Näf. Denn zu wissen, wie man bei einem Unfall reagieren muss, vermittle nicht nur Sicherheit, sondern auch ein gutes Gefühl. Dazu komme, dass sie als Schulleiterin des Kindergartens von den Kindern oft auf ihre Tätigkeit als Samariterin angesprochen werde: «Wenn sie mich an einem Sanitätsdienst oder einem Einsatz mit der Feuerwehr sehen, kommen sie danach mit Fragen auf mich zu.» Esther Näf nutzt diese Chance, um von ihrem Hobby zu erzählen und ein Stück ihrer Begeisterung weiterzugeben sowie Ängste abzubauen.Jungsamariter sind sehr interessiertEsther Näf hat es vor rund sieben Jahren den Ärmel als Samariterin so richtig hineingezogen. «Mein Sohn besuchte zusammen mit einem Klassenkameraden die Übungen der Help-Jungsamariter. Ich habe dann mitbekommen, dass jemand gesucht wird, der die Leitergruppe unterstützt», erinnert sich die Mutter von zwei Kindern. Da sie sich schon länger überlegt habe, ob sie dem Samariterverein beitreten soll, habe sie sich spontan für das Amt der Help-Leiterin angeboten. Sie bereitete Übungen vor und vermittelte den Schülern das Grundwissen der Nothilfe. «Rasch stellte ich fest, dass die Helpis sehr interessiert sind, eine gute Auffassungsgabe haben und immer mehr Wissen fordern», erinnert sich Esther Näf. Um diesem Wissensdurst gerecht zu werden, besuchte sie die Übungen der Samariter und trat dem Verein in Widnau bei. An den ersten Übungsbesuch erinnert sie sich noch heute: «Ich wurde sehr familiär aufgenommen. Die Chemie stimmte von Beginn weg.»Arbeit und Hobby ergänzen sichInzwischen ist Esther Näf Vizepräsidentin des Samaritervereins Widnau und hält dem Präsidenten Norbert Segmüller den Rücken frei, damit er sich auch den weiteren Aufgaben im Samariterverband St. Gallen-Fürstentum Liechtenstein widmen kann. Vor Kurzem hat sie zudem die Ausbildung zur Kursleiterin abgeschlossen: «Damit kann ich meine frühere Tätigkeit als Lehrperson und das Samariterwesen miteinander verbinden. Ich unterrichte gerne und kann mir gut vorstellen, auch die Ausbildung zum Samariterlehrer zu absolvieren.» Wer mit Esther Näf spricht, spürt rasch, dass sie mit Herzblut Samariterin ist. «Ich muss jeweils aufpassen, dass ich interessierte Personen mit meiner Faszination und meinem Tatendrang nicht abschrecke», lacht sie. Die Nomination für den Titel «Samariter des Jahres» überraschte die Widnauerin ex­trem und freut sie zugleich. «Ich denke, diese hat stark mit meinem Typ zu tun. Ich gehe gerne auf Leute zu, zeige mich bei Sanitätsdiensten und motiviere mein Umfeld, Kurse zu besuchen oder dem Samariterverein beizutreten», erzählt Esther Näf. Abschliessend meint sie: «Es gibt sicher viele andere Samariter, die eine Nomination für diesen Titel genauso verdient hätten.»Dem Samariterverband St. Gallen-Fürstentum Liechtenstein gehören 66 Samaritervereine an, die insgesamt über 1500 Aktivmitglieder zählen und jährlich rund 22000 Einsatzstunden an Postendiensten leisten. Zudem absolvieren rund 1500 Teilnehmer den Nothilfekurs bei den Samaritern. In den 19 Help-Gruppen (Jungsamariter) ist mit 391 Helpis für den Samariter-Nachwuchs gesorgt. (radi)

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