28.01.2022

Eine Reise durch die Prüfungsphase

Der Weg durch die Prüfungsphase kann beschwerlich sein. Um das nächste Semester zu erreichen, müssen etliche Lernstationen abgeklappert werden. Life-Redaktor Davide erzählt von seiner Reise durch die Semesterprüfungen.

Von ddm
aktualisiert am 02.11.2022
Präsenz oder online? Open oder closed book? Und wie sieht es aus, wenn ich krank werde? Als wären Prüfungswochen nicht ohnehin schon kein gebetener Gast, liess meine Schule lange auf die Antworten auf diese Fragen warten. Mir scheint es jedoch einfacher, sich nicht zu fest über Dinge zu verkopfen, über die wir nicht selber entscheiden. Denn am Lernen kommen wir alle ohnehin nicht vorbei. Um das Endziel zu erreichen, braucht es einen klaren Plan und keine Panik.Studieren heisst eifriges Streben und wissenschaftliche Betätigung. Um die Lernphase kommt niemand herum. Das Ende des Semesters und die auf mich einprasselnden Info-Mails der Hochschulleitungen und Dozenten weckten in mir langsam, aber sicher einen unbewussten Druck. Es fühlte sich fast so an, als wäre ich auf dem Weg zu einem Zug, den ich nicht verpassen darf. Die Zeit war gekommen, mich zu organisieren. Vielleicht noch die ein oder andere Zusammenfassung oder alte Prüfung auszutauschen. Der Weihnachtsbummel musste in Windeseile erfolgen.Bis Weihnachten mussten auch die Zusammenfassungen fertig sein, damit ich zwei Tage mit der Familie verbringen und Energie auftanken konnte. Der Zug war nun eingefahren, es war Zeit, einzusteigen. Um den Weg bestreiten zu können, brauchte ich einen Lernplan und alle notwendigen Unterlagen beisammen. Bis zum Neujahrstag arbeitete ich schon mal die ersten Fächer durch. Wie eine alte Dampflok kämpfte ich mich von Station zu Station. Die Weichen waren gestellt, das Handy zur Seite gelegt, die einzige Ablenkung bot noch der Blick aus dem Fenster.Am Morgen nach Silvester wusste ich bereits, dass ein Lernstopp angesagt war. Die Lok hatte ihre Grenze erreicht, mir stieg der Dampf aus den Ohren. Ein Tag für «Reparaturarbeiten» war mir mehr als recht, machte mich aber auch für die nächste Etappe bereit. Anstatt wieder in die Lok zu steigen, galt es nun, den Schnellzug zu nehmen. Die Prüfungen kamen näher, die Zeit wurde knapper. Zwischen den verschiedenen Lernstationen durften Ruhepausen jedoch nie fehlen. Und immerhin war ich nicht der einzige Passagier im Studenten-Express. Mit meiner Freundin konnte ich beim Kochen oder auf Spaziergängen mit ihrem Hund abschalten, bevor es weiterging. Ein Nap durfte zwischendrin auch nicht fehlen. Im Hintergrund lief für das Lernambiente Lofi-Musik. Ganz nach dem Motto: Study – chill – sleep – repeat.Früher oder später war es aber so weit. Die erste Destination war erreicht. Von nun an galt es, von Station zu Station zu denken. Zwei Wochen, je vier Prüfungen. Auf der Anreise nach Winterthur las ich noch die wichtigsten Eckpunkte meiner Zusammenfassungen durch. Für mehr war keine Zeit mehr. Die Anspannung stieg, vor dem Schuleingang war die Nervosität der Studierenden zu spüren. Nun galt es, das Gelernte umzusetzen. Eine Stunde, gefühlt aber eine Minute, und die erste Klausur war geschrieben. Zeit, den Anschlusszug zu nehmen. Destination: nächste Prüfung.Dieser Rhythmus – vom Wochenende unterbrochen – wiederholte sich nun für zwei Wochen. Die Motivation sank kontinuierlich, mein Kopf fühlte sich wie ein überfüllter Güterzug an. Doch schneller als gedacht, war auch die letzte Prüfung vorbei. Anstatt der Hörsäle füllten sich nun plötzlich die Bars mit Studentinnen und Studenten. Der Zug ist in den Endbahnhof eingefahren. Die Zieldestination ist erreicht. Die Semesternoten lassen noch eine Weile auf sich warten. Doch die Weichen in meinem Kopf werden vorerst umgestellt. Neuer Zielort? Freiheit.

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