21.08.2022

Eine Niederlage mit süssem Beigeschmack

Trotz der 1:4-Niederlage wusste sich Widnau in der 1. Runde des Schweizer Cups gegen Bellinzona aus der Challenge League zu wehren.

Von Davide De Martis
aktualisiert am 02.11.2022
Der FC Widnau ging vor über 1200 Zuschauern in das Cupspiel gegen die AC Bellinzona aus der zweithöchsten Spielklasse. Die Widnauer zeigten sofort, dass sie trotz drei Ligen Unterschied Paroli bieten wollen.[caption_left: Klein, aber fein: Die Gästekurve im Cupmatch in Widnau.  Bild: ddm]Die Gäste aus dem Tessin versuchten zwar, die Regie zu übernehmen. Nur hatten sie wohl nicht mit der Aggressivität der Blau-Weissen gerechnet. Immer wieder preschten sie vor und gewannen die Bälle in harten Zweikämpfen zurück. Auch die schnellen Vorstösse Bellinzonas waren eine Beute der Widnauer Defensive. So glänzte Neuzugang Átila Prado mit einer herausragenden Grätsche im eigenen Strafraum.[caption_left: De Almeida und Liechti nehmen Bellinzonas Pollero in die Zange.  Bild: ddm]So mussten auch die Gäste ihre Gangart intensivieren, das Spiel wurde zusehends physischer.[caption_left: Noah Thönig bereitete Widnaus Tor vor, das sein Cousin Samuel Thönig erzielte.  Bild: ddm]Nach 19 Minuten war es Mittelfeldakteur Souza, der das erste Tor erzielte. Diego Liechti hatte zuvor den Ball in die Füsse von Rechtsflügel Pollero gespielt, der auf Souza ablegte. Dieser brauchte im Strafraum den Ball nur noch im langen rechten Eck zu platzieren. Widnau hielt jedoch weiter tapfer dagegen. Ivic und Atila sicherten in der Defensive ab, während Samuel Thönig den Ball in die Offensivreihen überbrückte. Vorne liessen es besonders Daniele Lamorte und Stefano D’Amico immer wieder spannend werden, zu konkreten Chancen kamen die Hausherren aber nicht.[caption_left: Timo Faleschini gegen Souza.  Bild: ddm]Auf der Gegenseite nahm Bellinzonas Druck zu. Nach zwei Chancen, die aus nächster Distanz vergeben wurden, flankte Rechtsverteidiger Mehmet Manis den Ball in den Strafraum. Der 20-jährige Tresor Samba, der im letzten Winter aus der Jugend des FC Basel zu Bellinzona stiess, hechtete in die Höhe und wuchtete den Ball unten links in die Maschen. Drei Minuten später war es Manis selbst, der nach einem Angriff über den linken Flügel die Führung zum 3:0 ausbaute. [caption_left: Daniele Lamorte und Torschütze Samuel Thönig (v.l.) bejubeln Widnaus Treffer.  Bild: ddm]Ein Tor liess die Hoffnungen aufflammenAuch nach der Pause kämpfte sich die Lüchinger-Elf immer wieder nach vorne, vorerst ohne Erfolg. In der 51. Minute traf Bellinzonas Souza bei einem Freistoss den linken Aussenpfosten.[caption_left: Lars Ivanusa beschäftigt den Tessiner Torschützen Manis.  Bild: ddm]Zehn Minuten später antwortete Widnau: Auf der rechten Seite des letzten Drittels lupfte D’Amico den Ball gekonnt an Manis vorbei zu Noah Thönig. Dieser lief weiter in den Strafraum, wo er seinen Cousin warten sah. Der Ball erreichte Samuel Thönig dann auch. Joel Kiassumbua, Nationaltorhüter der Demokratischen Republik Kongo, konnte dem platzierten Schuss des Widnauers nur noch hinterherschauen. Die Euphorie war gross und steigerte sich beinahe noch: Der eingewechselte Kevin Egbon wurde einige Minuten später in den Lauf geschickt und hätte mit seinen ersten Ballberührungen des Spiels beinahe den Anschlusstreffer erzielt. Zentimeter fehlten dem 19-Jährigen aber zum Tor. Nun drückte Bellinzona wieder aufs Gas, Widnau presste dagegen. Die Heim-Defensive zeigte erneut ihr Können, als Ivic mit einem starken Block ein weiteres Gegentor verhinderte. Fünf Minuten später fiel das Tor dann doch: Samba erzielte nach einem Konter das letzte Tor des Tages. Liechti hielt ihn in der letzten Minute unter vollem Einsatz noch davon ab, seinen Hattrick zu vervollständigen.[caption_left: Diego Liechti hinderte Tresor Samba am Hattrick.  Bild: ddm]Widnau scheint bereit zu sein für den Liga-StartDas Resultat sagt weniger über diese Partie aus, als es den Anschein macht: Widnau zeigte eine starke Partie. Mit solchen Leistungen dürfte die nächste Saison besser verlaufen als die vergangene Rückrunde. Schweizer Cup, 1. RundeWidnau (2. i.) – Bellinzona (ChL) 1:4 (0:3) Aegeten – 1231 Zuschauer – SR: Wolfensberg (Tuberosa, Küchler).Tore: 19. Souza 0:1, 37. Samba 0:2, 40. Manis 0:3; 60. S. Thönig 1:3, 85. Samba 1:4.Widnau: Kovacic; de Almeida, Ivic, Araujo Prado, Faleschini; Andrade, S. Thönig, Liechti, N. Thönig; D’Amico; Lamorte.Bellinzona: Kiassumbua; Manis, Izmirlioglu, Monti, Miranda; Romero Ponte, Tia, Souza; Pollero Lopez, Tosetti, Samba. 

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