Der Gemeinderat hat sich nach wie vor für keine der bereits in früheren Bürgerinformationen aufgezeigten Möglichkeiten zur Schaffung von weiterem Schulraum und zur Lösung des Infrastrukturbedarfs der Sportvereine entschieden. Diese Woche informiert er die Bürgerschaft über die Ergebnisse der in der Zwischenzeit gemachten weiteren Abklärungen. Wegen Corona wird der Informationsabend gleich an vier Abenden durchgeführt, damit sich die Anzahl der Teilnehmenden verteilt. Der erste war gestern.
Die Ausgangslage präsentierte Richard Wenk als Leiter der eingesetzten Arbeitsgruppe so, dass die Kindergärten am Binnenkanal sanierungsbedürftig sind und Rüthi zudem, selbst nach den Investitionen auf dem Schulareal Bündt/Neubündt, noch ein Schulzimmer fehlt. Auch eine Aula, wie sie der Kanton empfiehlt, wäre wünschenswert. Eine solche hatte Rüthi nach dem Ausbau im Bündt kurz. Sie wurde aber schon bald zu zwei dringend benötigten Schulzimmern umgenutzt.
Als Minimalvariante liegen Sanierungen auf dem Tisch. Damit würde man aber nicht nur auf die Aula, sondern auch auf das zusätzliche Schulzimmer verzichten (es sei denn, man würde das Schulhaus Bündt aufstocken oder an dieses anbauen). Gemeindepräsidentin Irene Schocher hielt dazu fest, dass die Bevölkerung bisher signalisiert habe, etwas Zukunftstaugliches zu wollen und kein Flickwerk.
Die Alternative ist für den Gemeinderat daher ein Neubau, mit dem die Kindergärten und das Schulhaus Neudorf ersetzt würden. So könnte die Schule zyklusgetrennt Kindergarten und untere Primarklassen im einen Schulhaus und die oberen Primarklassen im anderen führen. Für den Neubau kommen zwei Grundstücke in Frage, eines, das der Gemeinde gehört, und eines, das gekauft werden müsste.
Weil in Rüthi ausserdem die Turnhallenkapazität knapp ist, steht der Bau einer weiteren Turnhalle im Raum, vorzugsweise beim Sportplatz Rheinblick, womit dort auch die unbefriedigende Situation für den FC behoben werden könnte.
Der Variantenentscheid fällt in den nächsten Wochen
Viele Rüthnerinnen und Rüthner werden auf die Kosten schauen. Irene Schocher stellte denn auch klar, dass wegen der angespannten finanziellen Situation der Gemeinde eine überlegte, differenzierte Planung nötig sei. Es gelte andernorts zu sparen, damit das Geld für Wichtiges zur Verfügung stehe. Schocher sagte nicht, was wichtig ist und wo gespart werden soll – im Wissen, dass der Gemeinderat dies nicht abschliessend festlegt, sondern letztlich die Bürgerschaft entscheidet, wofür Mittel freigegeben werden.
Die Informationsabende bilden den vorläufigen Abschluss des Mitwirkungsprozesses. Aus den Gesprächen mit den Teilnehmenden hoffen die Gemeinderäte herauszuspüren, zu welcher Variante die Bevölkerung tendiert. An einer nächsten Sitzung wollen sie die Meinungsbekundungen reflektieren. Dann wird sich der Gemeinderat auf die Variante festlegen, die er der Bürgerschaft zur Abstimmung vorlegen will. Vorgesehen ist, bereits im Frühsommer dieses Jahres der Bürgerschaft ein Gutachten mit Antrag zu unterbreiten. Falls es mehr als die Minimalvariante mit den Sanierungen sein sollte, wird zwingend an der Urne abgestimmt.