Von Mitte März bis Ende Oktober wird die Bahnstrecke zwischen Gais und Appenzell saniert. Es werden aucht auch Erneuerungsarbeiten am fast 300 Meter langen Viadukt bei Appenzell und der Sitterbrücke durchgeführt. Dafür muss die Bahnstrecke vom 16. März bis am 14. April gesperrt werden. Bahnersatzbusse werden mit leicht geänderten Abfahrtszeiten die Anschlussverbindungen gewährleisten.
Es ist eines der grössten Brückenbauprojekte der Appenzeller Bahnen überhaupt. Die Gesamtkosten für die Erneuerungen am Viadukt und der Fahrbahn belaufen sich auf rund elf Millionen Franken, welche über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund finanziert wird. Die Sanierung der Strecke sei notwendig, weil die Infrastruktur in die Jahre gekommen ist, sagt Mediensprecherin Rebecca Rutz von den Appenzeller Bahnen.
Bauarbeiten versprechen Spektakel
Im gleichen Zug wird mit dem Viadukt auch die grösste Brücke der Appenzeller Bahnen erneuert. Rutz sagt:
Seit der Fertigstellung im Jahr 1904 wurde dieses noch nie in diesem Umfang saniert.
Um die Bahnverbindung zwischen Gais und Appenzell während der Erneuerungsarbeiten zu gewährleisten, wird eine Hilfsbrücke errichtet. Die Bauarbeiten am Viadukt versprechen Spektakel. Denn die Sitterbrücke soll mithilfe mehrerer Krane ausgehoben und auf die Seite gedreht werden. Rutz sagt: «Die Brücke wird bei der Aushebung östlich des Viadukts auf festem Grund abgesetzt und vor Ort erneuert.» Bis im Oktober werden die Arbeiten an der Brücke abgeschlossen sein. Am Wochenende vom 26. und 27. Oktober soll die Sitterbrücke wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückversetzt werden.
Die Bauarbeiten sind für die Fahrgäste aber nur bis Mitte April spürbar. In dieser Zeit sorgen Bahnersatzbusse für den Transport der Reisenden. «Alle Anschlüsse sind gewährleistet. Die Ersatzbusse verkehren zu geänderten Abfahrtszeiten. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Fahrgäste in dieser Zeit über den Online-Fahrplan informieren», sagt Rutz.
Keine Auswirkungen auf den Tourismus
Was bedeuten diese Erneuerungsarbeiten für den Bezirk Appenzell? Patrik Lenzi von der Bezirksverwaltung sieht keine grossen Einschneidungen für Appenzell. Einzig gelagerter Kies und anderes Material unter dem Viadukt musste der Bezirk an einem neuen Ort unterbringen. «Ob dieses Material dann am neuen Standort bleibt oder wieder unter dem Viadukt gelagert werden kann, muss dann später angeschaut werden», sagt Lenzi.
Auch aus touristischer Sicht macht man sich in Appenzell wenig Sorgen, dass der Bahnstreckenunterbruch zu spüren sein wird. Guido Buob vom Verein Appenzellerland Tourismus AI sagt:
Ich denke kaum, dass wir durch den einen Monat, wo die Bahnstrecke gesperrt ist, merklich weniger Touristen haben werden.
Es könne aber sein, dass wegen der Erneuerungsarbeiten an der Sitterbrücke einige Bahnfanatiker den Weg nach Appenzell finden, aber extra touristisch vermarktet werde das jetzt nicht. Buob sagt: «Das Viadukt hat für die Appenzeller Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Für Einheimische sind diese Bauarbeiten sicherlich interessanter als für Touristinnen und Touristen.»