Eine gute Hälfte reicht nicht

Roberto De NardinDie Elf von Trainer Simonelli startete selbstsicher und kontrollierte Ball und Gegner. Man spielte sich den Ball direkt in die Füsse und suchte immer wieder die schnellen Abazi und Istrefi. Diese versuchten mit ihren starken Dribblings und guten Abschlüssen aufs Tor, zum Erfolg zu kommen. Wie in der 8. als das Leder im Strafraum zu Abazi gelangt und dessen Schuss von einem Abwehrspieler knapp ein Meter vor der Torlinie abgewehrt wurde.In der 25. kommt der Ball via Abazi zu Ibrahimi, dieser fackelte nicht lange und aus der Drehung platzierte er das Leder flach ins lange Eck zur 1:0-Führung. Von den Glarnern war bis dahin nicht viel zu sehen, ausser einzelnen Konterversuchen, die für Torhüter Spahic keine Probleme darstellen. Forgia erhöhte mit seinem Tor in der 38. auf 2:0. Herrlich setzte sich Istrefi auf der linken Aussenbahn durch, und von der Grundlinie passte er hinter der Abwehr zurück auf Forgia, der den Ball direkt in die Maschen dreschte. Die St. Margrether spielten wirklich sehr gu­- ten Kombinationsfussball. Doch plötzlich spielte man die Bälle lange nach vorne, statt sie zu halten und hin und her zu schieben. Und wie es leider meistens bei den Spielen der Unterrheintaler passiert, versuchten sie bei einem Ballverlust auf Abseits zu spielen, was völlig missglückte. Captain Hofer wird so herrlich der Ball zugespielt, und der bedankte sich und schob das Leder, alleine vor Spahic, zum Anschlusstreffer ein.In der zweiten Hälfte geht nichts mehrDie Unterrheintaler haben dann die erste Möglichkeit, um wieder einen Treffer zu machen: Toll, wie sich Istrefi und Eris den Ball zuspielen, leider bleibt die Belohnung beim Abschluss aus. Das war aber bis zum Ende des Spiels alles, was man von St. Margrethen noch zu sehen bekam. In der 65., nach einer tollen Hereingabe, gelangte das Leder zu Linths Hofer, der mit einem Direktschuss den Ball im Tor zum Ausgleich unterbrachte. Bei den Hausherren sah man, dass sie die Köpfe nun leicht hängen liessen, und dies versprach nichts Gutes. Und so kam es dann auch drei Minuten später: Verteidiger Lotrim Hajrullahu foulte den Gegner an der Strafraumgrenze. Der Unparteiische zeigte ihm die Rote Karte: Eine sehr harte, aber vertretbare Entscheidung. Leider zog die gesamte Hintermannschaft einen rabenschwarzen Nachmittag ein, denn es klappte nichts mehr. Stets waren die Akteure weit weg vom Gegenspieler und sicherten sich gegenseitig auch nicht ab.Hofer besiegt St. Margrethenim AlleingangDank Toren drei und vier von Captain Hofer stand es plötzlich 4:2 für Linth: Zuerst setzte sich ein Flügelstürmer links aussen gegen Idrizi durch, flankte ein, und Hofer musste nur den Schlarpen hinhalten. Und als Krönung gab’s noch einen Strafstoss nach Foul an einem Glarner Spieler. Den verwandelte Hofer souverän zum Endresultat. Was der FC St. Margrethen in der zweiten Halbzeit gezeigt hat, war bedenklich. Es zeigte auch, wenn Abwehrstratege Besart Shoshi fehlt, fällt damit nicht nur ein Spieler aus, sondern es fehlt der Mannschaft das Herz. Einer, der sich wirklich mit Herzblut einsetzt und seine Mitspieler auch mal mit einem lauten Wort wieder auf Kurs bringt. Man kann da nur hoffen, dass die nächsten schweren Auswärtsspiele positiv verlaufen.2. Liga, Gruppe 2FC St. Margrethen – F1 Linth 04 2:4 (2:1)Rheinau – SR: A. Curti – 60 ZuschauerTore: 25. Ibrahimi 1:0, 38. Forgia 2:0, 44., 65., 78, 83. Hofer 2:1, 2:2, 2:3, 2:4.FC St. Margrethen: Spahic, Sinani (80. Bajramoski), Memeti, L. Hajrullahu, Idrizi, Istrefi (85. Cetinkaya), Lütolf, Eris, Abazi, Forgia, Ibrahimi (60. K. Hajrullahu).FC Linth 04: Miljic, Fragapane, Bisig, Stahel, Brunner, Gössig, Schindler, Obradovic, Baumhakl, Hofer, Ryhner.Gelbe Karten: Eris, Lütolf (Foulspiel).Gelb-Rot: Lütolf Unsportlichkeit.Rot: L. Hajrullahu (Foulspiel).