Wir schreiben das Jahr 1999. Die Thaler Primarschule sucht für den Maskenball eine Guggenmusik. Rund 20 Schülerinnen und Schüler melden sich, um beim Projekt mitzuwirken.Mit von der Partie: Manuel und Timo Peng. Die beiden sind von der fünften Jahreszeit fasziniert und möchten die neu zusammengewürfelte Guggenmusik nicht gleich wieder auflösen. Gemeinsam mit sechs weiteren Kollegen legen sie den Grundstein für die Nuklear-Spränger.Zusammen älter gewordenIm Jahr 2000 wagten die acht Gründungsmitglieder mit einem Durchschnittsalter von zehn Jahren, selbst gebastelten Instrumenten, einem Kostüm aus Kehrichtsäcken und einem Repertoire von drei Liedern ihren ersten öffentlichen Auftritt.Bereits in der ersten Saison folgten zwei weitere Auftritte und die Kinder waren vollends vom Fasnachtsfieber gepackt.«Ohne Geld, dafür mit Motivation, Fantasie und Kreativität ausgestattet, erfüllte sich mithilfe unserer Eltern ein Kindheitstraum», sagt Gründungsmitglied Manuel Peng. Das Symbol für Radioaktivität gefiel den Mitgliedern derart gut, dass sie es gleich für ihren Namen benutzten – so entstanden die Nuklear-Spränger von Thal.20 Jahre und gut 200 Auftritte später sind noch zwei Gründungsmitglieder aktiv dabei. Im Laufe der Zeit sind 39 weitere von der Fasnacht begeisterte Personen dazugestossen.Aus den Kindern wurden Erwachsene und die Nuklear-Spränger entwickelten sich zu einem vollwertigen Verein. Die Kehrichtsack-Kostüme wichen solchen aus Stoff, das Programm wurde erweitert und die ersten Lehrlingslöhne in Instrumente investiert.Über die Jahre entwickelten sich nicht nur Freundschaften, sondern auch Liebschaften. Daraus resultierten unlängst die ersten Hochzeiten innerhalb der Gugge. Da der Zusammenhalt und die Freundschaft stets wichtige Pfeiler der Nuklear-Spränger waren, wurden nicht nur Personen aus dem Dorf aufgenommen, sondern aus der ganzen Region. Aktuell kommen die Mitglieder von Oberriet über Widnau und Oberegg bis nach Thal und auch von St. Gallen.Auch wenn sich ihr Repertoire, ihre Outfits und ihr Alter verändert haben, die Nuklear-Spränger stehen immer noch für tolle Stimmung auf und vor der Bühne. «Die Energie, die auf der Bühne entsteht, wird schnell aufs Publikum übertragen», sagt OK-Präsident Michael Bischofberger, «so gelingt es uns fast immer, die Zuschauer mit unseren Choreografien mitzureissen.»Der Name ist Programm«Wir geben immer Vollgas», sagt Trompeter Bischofberger, «aber für unsere Geburtstagsfeier legen wir noch eine Schippe drauf.» Ihr Name sei Programm: wuchtig, energiegeladen und laut, aber auch explosiv, heiss und dynamisch. Jedes Jahr kommen zu einem Grundstock von Liedern zwei bis drei neue Hits hinzu. Für das Jubiläum jedoch waren nicht der Obergugger Manuel Peng und auch nicht demokratische Entscheidungen ausschlaggebend für das Programm, sondern eine öffentliche Abstimmung. «Fans und Freunde wählten ihre Lieblingslieder der letzten 20 Jahre», sagt Bischofberger, «es gibt also ein Best-of der Lieder der Vereinsgeschichte.»Nebst Klassikern wie «Here without you» von 3 Doors Down, «Let’s get it started» von The Black Eyed Peas, oder «Steh auf» von den Toten Hosen, dürfen die Gäste vor allem auf das alljährlich neu einstudierte Schlagzeug-Solo gespannt sein.Unterstützt werden die Nuklear-Spränger von zehn Guggen aus der näheren Umgebung und dem Bündnerland. So spielen die Bazzaschüttler Eichberg, die Räbä-Forzer Thal, die Guggenmusik Chapf-Chläpfler Engelburg, die Wolfshüüler Wolfhalden und die Spyycher Chaosknaller ebenso wie die Rhii-Jooli Rüthi, die Guggenmusik Sauknapp Herisau, die Senfoniker Oberegg, die Burgtätscher Rebstein und die Las Bagordas von Disentis/Mustér. Weiter erwarten die Gäste gemäss Michael Bischofberger eine jubiläumswürdige Dekoration, Guggen auf musikalisch hohem Niveau sowie ein Jubiläumsstand mit exklusiven und aussergewöhnlichen Angeboten.Wer vor 21 Uhr eintrifft, wird mit einem kostenlosen Getränk belohnt. Der Verein kümmert sich um alles, was es für einen feuchtfröhlichen Abend braucht, inklusive Shuttlebus.Zwischen 22 und 4 Uhr fährt der Bus von der Mehrzweckhalle in umliegende Dörfer und steuert stündlich die Bahnhöfe in Staad und Rheineck an.HinweisWeitere Informationen zum Jubiläum und zum Vorverkauf unter www.nuklear-spraenger.ch.