13.05.2019

Eine gastliche Oase im Dorf, die inspirieren wird

Das Weindorf am Steinigen Tisch hat viele schöne Ecken. Besonders reizvoll präsentiert sich das am Sonntag eingeweihte Generationenhaus der evangelischen Kirchgemeinde. Es hat das Zeug, zur Pilgerstätte für Bauherren zu werden, die Inspiration suchen.

Von Thomas Widmer
aktualisiert am 03.11.2022
Es ist ein warmer Empfang an diesem kalten Maisonntag. Mit den elegant in Beton gegossenen Buchstaben «KGH» begrüsst der Velounterstand die Besucher und bildet einen Kontrast zur Lärchenfassade des neuen Thaler Kirchgemeindehauses. Diese Gastfreundschaft findet in der Innenarchitektur – in harmonischem Wechsel zwischen einheimischem, von der Ortsgemeinde gelieferten Holz, und Beton, der die Holzmaserung der Verschalung wiedergibt – ihre Fortsetzung. Man betritt ein gastliches Bistro, rechts mit einer Durchreiche zur grosszügig gestalteten Gastro-Küche versorgt, links hinten mit Kinderecke, bunt belebt und direkt mit dem Spielplatz verbunden. Geradeaus geht’s in den lichtdurchfluteten Kirchgemeindesaal, wo wie im Bistro gegessen, getrunken und geschwatzt wird. Eine lebendige Gesellschaft, die weit über evangelische Grenzen hinausgeht. «Offenheit hat bei uns jahrhundertealte Tradition», betont Melanie Tobler Dudler, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Thal-Lutzenberg. «Allein unsere paritätische Kirche hat die Konfessionen näher rücken lassen, was sich in den zahlreichen Mischehen in unserer Gemeinde niederschlägt», fügt sie schmunzelnd hinzu. Über die intensiv gelebte Ökumene hinaus finden hier auch Vereine wie die Donnerstags-Gesellschaft und der Schachclub Gastrecht. Das Konzept «Generationenhaus» wird seit der Fertigstellung im März 2019 gelebt. Alt und Jung finden hier offene Türen. «Ab August bieten wir regelmässig eine ‹Bistrozeit› an, wo man sich zwangslos treffen und austauschen kann», verrät Melanie Tobler Dudler.Alles unter einem DachBetreut wird «Bistrozeit» von Freiwilligen, Kinder sind natürlich auch willkommen. Zusätzlich belebt wird das Haus durch die Pfarrpersonen und die Sekretärin, die im Obergeschoss über helle, freundliche Büroräume verfügen – einladend auch für Menschen, die das Gespräch suchen. Manchmal kommt bei den Gottesdiensten in der paritätischen Kirche zu Überschneidungen. Dass der rund 200-plätzige Kirchgemeindesaal auch dafür geeignet ist, zeigte sich beim Einweihungsgottesdienst, der von Pfarrerin Barbara Köhler, dem Kirchenchor und Kindern würdevoll gestaltet wurde.«Unsere grösste Herausforderung war», so Melanie Tobler Dudler in ihrer Begrüssungsansprache, «alle Wünsche zu erfüllen. Das ist uns selbstverständlich nicht gelungen.» Dieses Understatement sorgte für Lacher unter den zahlreich erschienenen Besuchern und Behördevertretern. Denn die Baukommission unter der Leitung von Andreas Forter, der Rheinecker Architekt Ernst Züst und Bauleiter Mario Bänziger aus Au haben einen Bau realisiert, der das Zeug hat, zur Pilgerstätte für Bauherren zu werden, die Inspiration suchen.Thomas Widmer

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.