05.11.2021

Eine Badewanne voller Groove

Der Diepoldsauer Musiker Carlo Lorenzi erhielt im Kino Theater Madlen den Rheintaler Kulturpreis «Goldiga Törgga».

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Heerbrugg Die Rheintaler Kulturstiftung hat den Preis, der mit 15000 Franken dotiert ist, 2011 geschaffen, Carlo Lorenzi ist der zehnte Preisträger. Zum runden Geburtstag des «Goldiga Törgga» sendeten alle bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger eine Videobotschaft in den Saal.[caption_left: Der Widnauer Filmemacher Lasse Linder bekam den «Grüana Törgga».  Bild: ys]Erst zum zweiten Mal wurde der «Grüani Törgga» verliehen. Der Nachwuchspreis, der 5000 Franken Wert ist, geht an den 27-jährigen Filmemacher Lasse Linder. Der Widnauer hat für seinen Kurzfilm «Nachts sind alle Katzen grau» den Europäischen Filmpreis gewonnen. Christa Köppel, Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung, sagte: «Der ‹Grüani Törgga› soll zu einem wunderschönen ‹Goldiga Törgga› gedeihen.» Dass im Rheintal weitere Nachwuchstalente am Start stehen, bewies der 15-jährige Musiker Leandro Raunjak aus Rüthi mit seinen begeisternden Auftritten während der Preisverleihung.[caption_left: Leandro Raunjak begeisterte die Zuschauer mit Live-Musik.  Bild: ys]Christa Köppel: «Endlich wieder Live-Kultur»Raunjak spielte als einziger Live-Musik, passend zum von Christa Köppel gewählten Leitmotiv der zehnten Preisübergabe: «Wir feiern die Live-Kultur», sagte sie auch mit Blick auf die zwei letzten Jahre, in denen Kultur nur digital konsumierbar war, was Köppel «individualisierte On-Demand-Kultur» nennt.Auch wenn er am Freitag nicht selbst als Musiker auftrat: Als Vermittler von Live-Kultur gibt es kaum einen geeigneteren als den 58-jährigen Carlo Lorenzi, denn fast jede Rheintalerin und jeder Rheintaler liess sich von Lorenzis Live-Musik schon mal begeistern.[caption_left: Laudator Marc Jenny: «Wenn man sieht, wie Carlo auf der Bühne seine Seele dem Groove vermacht, sieht man auch ein bisschen, wie der Teufel in der Ecke sitzt und ehrfürchtig zuhört.»  Bild: ys]Als Laudator wählte Lorenzi seinen langjährigen Musikerkollegen Marc Jenny, Co-Verlagsleiter beim Ostschweizer Kulturmagazin «Saiten». «Wenn man sieht, wie Carlo auf der Bühne seine Seele dem Groove vermacht, sieht man auch ein bisschen, wie der Teufel in der Ecke sitzt und ehrfürchtig zuhört», sagte Jenny über die «Passion, den Flow, die Energie und die Hingabe», die Lorenzi auszeichnet. «Carlo denkt nicht in Schubladen, er denkt in Badewannen», sagt Jenny. Und genau so grosszügig tönt auch seine Musik. Jenny betonte auch Lorenzis Arbeit als Kultur-Brückenbauer, sei es in Beziehung zu anderen Musikern oder auch als «natürlich unkonventioneller» Musiklehrer.Carlo Lorenzi fühlte sich während Jennys Laudatio «wie am Meer, wenn ein Gewitter aufzieht. Dann werden die Wellen immer grösser und irgendwann kommt eine, die einen für 7 Sekunden unters Wasser drückt.» Als der ausgezeichnete Musiker, der von sich sagt, er sei doch nur ein Schlagzeuger, sich wieder fasste, witzelte er: «Die Abkürzung des ‹Goldiga Törgga› ist GT – jetzt bin ich für ein Jahr der Carlo GT-I.»[caption_left: Carlo Lorenzi mit seinen Söhnen Mattia (links) und Jaron.  Bild: ys][caption_left: Die Preisträger Lasse Linder und Carlo Lorenzi mit Christa Köppel, Präsidentin der Kulturstiftung, und dem Musiker Leandro Raunjak.  Bild: ys]

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.