Für die HCR-Frauen stand das wichtigste Wochenende der Saison an: Sie bestritten zwei Spiele gegen direkte Konkurrentinnen um den Ligaerhalt. Es waren emotionale und körperlich intensive Tage für die Rheintalerinnen. Sie verloren am Samstag bei Brühl III knapp 23:24 und mussten am Sonntag in Winterthur punkten. In einem ebenso hart umkämpften Spiel gewannen sie bei Yellow III 27:24, die Chancen auf den Ligaerhalt sind weiterhin intakt.
In Sachen Tabelle war das Spiel bei Brühl wohl das wichtigste der Saison. Die Brühlerinnen bestritten ihr letztes Spiel, einen Punkt mehr als der HCR hatten sie davor. Mit einem Sieg hätten die Gäste Brühl also hinter sich lassen können. Die Anspannung war den HCR-Frauen ins Gesicht geschrieben, es galt, von Anfang an bereit zu sein und mit aller Härte zu kämpfen. Der Start gelang aber gar nicht. Die Deckung war nicht wachsam genug, die Lücken wurden nicht zugelaufen und die Abpraller der Paraden von Torfrau Sabine Kunisch flogen in die Hände der Gastgeberinnen.
So kassierten die Rheintalerinnen in den ersten zehn Minuten acht Tore und lagen um deren vier hinten. Dies zwang Trainer Thür zum ersten Time-out. Wollten die Frauen wirklich gewinnen, war nun höchste Zeit, aufzuwachen und zu kämpfen. Das Time-out wirkte; die Deckung verteidigte härter und Kunisch hielt stark.
Der Angriff war aber nur bedingt besser. Zwar hatte Hannah Indermaur einen guten Tag und skorte oft mit Würfen von hinten, sonst tat der HCR sich aber schwer und kam nicht an Brühl heran. 13:11 führten die St. Gallerinnen zur Pause. Die zweite Hälfte war ein Handballkrimi, die beiden Teams schufteten und kämpften auf Augenhöhe. Brühl hielt den Zwei-Tore-Vorsprung lange; in der 44. Minute fiel aber das Ausgleichstor durch die gut aufgelegte Flügelspielerin Gabi Müller.
Danach erarbeiteten sich die Rheintalerinnen zwischenzeitlich sogar eine Zwei-Tore-Führung, diese hielt aber nicht lange. Das Horn der Zeitnehmer erklang danach beim Stand von 23:23, doch einen Freiwurf hatte Brühl noch. Der Ball flog über die HCR-Mauer direkt in die obere linke Ecke des zu verteidigenden Tores – 24:23 für Brühl und Schlusspfiff. Den Rheintalerinnen gelang es also nicht, mit einem Sieg die St. Gallerinnen zu überholen – sie waren darum gezwungen, am Sonntag in Winterthur zu punkten.
Bei Yellow Winterthur gelingt ein 27:24-Sieg
Neuer Tag, neues Glück, anderer Gegner. Viel über diesen war nicht bekannt, trafen die Rheintalerinnen doch zum ersten Mal auf Yellow III. Sicher war: Es gibt kein Zuckerschlecken, obwohl Yellow zurzeit den letzten Platz belegt. Die Trainer Thür, Gächter und Mätzler ermahnten das Team, von Beginn weg wachsam zu sein, was gelang. Die Abwehr um Noelle Amstalden war ebenso bärenstark wie Torhüterin Sabine Kunisch. Doch es war nicht so, dass die Frauen deutlich in Führung gingen. Yellow III hielt mit allen Mitteln dagegen, es entstand ein Kampfduell zweier ebenbürtiger Mannschaften. In diesem belohnte der HCR sich für schön herausgespielte Spielzüge und Durchbrüche immer wieder mit Toren oder Siebenmetern. Diese versenkte Penaltyschützin Verena Schlichtling eiskalt; sagenhafte acht Siebenmeter verwertete sie.
Den Gästen gelang es nach 23 Minuten dann doch noch, sich einen Vier-Tore-Vorsprung zu erarbeiten. Kurz vor der Pause schlichen sich jedoch einige Unkonzentriertheiten ein, so führte der HCR zur Pause 15:13. Wegen einer Zeitstrafe für Yellow starteten die Rheintalerinnen in Überzahl in die zweite Halbzeit. Diese nutzten sie, der Vorsprung wurde wieder grösser. Der Sieg war aber noch nicht gesichert, der Kampf ging weiter.
Doch die Rheintalerinnen gaben die Führung nicht mehr her. Auch in brenzligen Situationen behielten sie einen kühlen Kopf, spielten clever und verteidigten stark. Der Kampf und die tolle Teamleistung wurden mit einem verdienten Sieg belohnt. Am Ergebnis von 27:24 änderte diesmal auch ein Freiwurf nach der Sirene nichts mehr.
So bitter die Niederlage vom Vortag war, umso schöner war der Sieg am Sonntag. Erleichterung und Freude waren bei jeder Spielerin zu sehen. Am Mittwoch, 3. Mai, geht es für die Rheintalerinnen noch ein letztes Mal in dieser Saison um Punkte. In der OMR-Halle heisst der Gegner erneut Yellow III. In der Schlussphase der Saison geht es um den Ligaerhalt; noch sind mehrere Teams in den Kampf um diesen involviert.
Frauen, 2. Liga, Abstiegsrunde
Brühl – Rheintal 24:23 (13:11)
Rheintal: Kunisch (30%), Koba (42%); Vetsch (3), Amstalden, Müller (6), Ritter (2), Roth (1), Indermaur (6), Eder, Schlichtling (4), Zoller, Rentzmann (1).
Yellow III – Rheintal 24:27 (13:15)
Rheintal: Kunisch (34%); Vetsch (3), Amstalden, Müller (5), Ritter (3), Roth (2), Indermaur (2), Eder, Schlichtling (9), Zoller (3), Koba, Rentzmann.
Weitere Ergebnisse: Brühl – Rheintal 24:23, Yellow III – Rheintal 24:27, Frauenfeld – Uzwil 24:22, Kreuzlingen II – Yellow III 20:18, Appenzell – GoRo II 24:18.
Rangliste: 1. Appenzell 12/21, 2. Uzwil 14/16, 3. Frauenfeld 13/15, 4. Brühl 14/12, 5. Kreuzlingen II 13/12, 6. Rheintal 13/11, 7. GoRo II 12/10, 8. Yellow III 11/5.