Kaum waren die Kirchenglocken verstummt, hiess Michael Haltiner, Präsident des Musikvereins Marbach, zum traditionellen Sonntagabendkonzert willkommen. Dieses fand turnusgemäss heuer in der Kirche Lüchingen statt, die wiederum gut besetzt war, als Dirigent Patrick Ruppanner mit der Jugendmusik das Konzert eröffnet hatte.
Dabei zeigte er mit seinem jugendlichen Korps, in einzelnen Registern noch verstärkt von Mitgliedern des Musikvereins, dass auch die Jugend schon auf einem ansprechenden Niveau musiziert und der Nachwuchs für den Musikverein längerfristig gesichert ist.
Mit «Nocturnal Dances» wählten sie eine verhaltene Melodie, die alle Register schön zum Einsatz brachte. «You Raise Me Up», fast andächtig dargeboten, brillierte im Abschluss mit dem Trompetenregister.
Der Musikantennachwuchs ist auf gutem Weg
Den Schluss bildete «Ignite The Night», das mit der von Flöte und Oboe getragenen Einleitung durch die Schlagzeuggruppe in den schmissigen Hauptteil überleitete. Der volle, runde Schlussakkord zeigte, dass die jungen Musikantinnen und Musikanten auf dem besten Weg sind.
Nach der kurzen Umbaupause hatte Dirigent Markus Peter ein stattliches Korps vor sich, das er in den vergangenen Jahren bestens geformt hatte. Lars Göldi führte als gewiefter Moderator durchs Programm und versprach nicht zu viel, als dass der Abend zu einem besonderen musikalischen Erlebnis würde.
Mit «Hommage» setzte Dirigent Markus Peter einen fulminanten Auftakt, getragen von Hörnern, Posaunen und Bässen, um die Fanfare im Holzregister und mit grollenden Kesselpauken zum imposanten Klangvolumen anwachsen zu lassen. Nach dem lang anhaltenden Applaus führte Lars Göldi auf eine Flugreise über die Schweizer Alpen: Pauken liessen das Gewitter erahnen, derweil das Bassregister das Aussetzen des Motors antönte. Mit dem reinen Klang der Trompeten, Posaunen und Klarinetten konnte der Motor wieder gestartet werden.
Im ruhigen Flug führten die Flöten und Oboen mit ihren Triolen in den ruhigen Landeanflug über.
Im «Where Eagles Soar» führte die musikalische Reise in den US-Bundesstaat Maine, wo der MV Marbach die Adler mittels Instrumenten fliegen liess.
Das Weinen des letzten Einhorns
«Cry Of The Last Unicorn» erzählte musikalisch von der Jagd des wohl letzten Einhorns. Das Werk begann wehmütig, verhalten mit dem um das abgeschossene Muttertier trauernden Einhorn, getragen vom Holzregister und den Flöten. In fulminanten Akkorden kam mit virtuoser Klangfülle die Hetzjagd der Jäger zum Ausdruck.
Nach «Stal Himmel» lud Lars Göldi zum Schluss mit «Around The World In 80 Days» auf eine Reise um die Welt ein. Per Bahn ging es vorerst durch Europa. So tönten in der Komposition bald einmal die Nationalhymnen von Frankreich und Italien aus dem Thema heraus.
Nach der Passage des Suezkanals gab es bald typische Klangfolgen aus der arabischen Welt, getragen von schönen Wechseln zwischen den einzelnen Registern. Dann führte die Reise über Japan per Schiff nach Amerika, wo, wenn auch nur kurz, das Thema «New York, New York» herauszuhören war. Über den Atlantik ging die Weltreise zurück nach London. Nach lang anhaltendem Applaus und dem Verlangen nach Zugabe zog Dirigent Markus Peter zur Freude des Publikums nochmals alle Register seines Korps.