Mehrere der aufgeführten Werke – ursprünglich etwa für Klavier oder Flöte komponiert – waren von den beiden Künstlern denn auch neu für dieses besondere Konzert arrangiert. Mit den sieben Werken meist weniger bekannter Komponisten aus dem 19. und 20. Jahrhundert präsentierten Ulrike Neubacher, Harfe, und Herbert Hofer, Klarinette, dem Altstätter Publikum so ein interessantes und grossartiges Karfreitagskonzert.Zwei grossartige SolistenIm Rheintal ist Ulrike Neubacher als Musiklehrerin an den Musikschulen Appenzeller Vorderland, Unter- und Oberrheintal sowie an der Kantonsschule Heerbrugg bekannt. Ihren guten Ruf als Solistin und Konzertharfenistin bestätigte sie mit ihrem gefühlvollen Saitenspiel in Altstätten einmal mehr. Einen Glanzpunkt verlieh sie dem Karfreitagskonzert mit dem herrlichen Solo im Harfen-Divertissement von Elias Parish Alvars (1808 bis 1849). Darin hat der Komponist eine wenig bekannte Oper von Vincenzo Bellini «Beatrice di Tena» verarbeitet. Virtuos brachte die Harfenistin die gefälligen Opernliedermelodien zum Strahlen.Ihren Höhepunkt hatte die Klarinette des Salzburgers Herbert Hofer im «Solo de Concours» von André Messager (1853 bis 1929), das der Komponist 1899 für den «Concervatoir Contest» Paris geschrieben hatte. Das Werk forderte den Interpreten immer wieder mit seinen schnellen Läufen, die er rhythmisch präzise und brillant und mit einer eindrücklichen Dynamik meisterte: Klarinettentechnik in höchster Perfektion.Für das Karfreitagskonzert hatten die beiden Künstler ein eher ruhiges und beschauliches, aber dennoch abwechslungsreiches, unterhaltsames und sehr gefälliges Programm zusammengestellt. Sie bereiteten dem Publikum damit grosse Freude.Nach einer formschönen klassischen Sonate von Norbert Burgmüller erklangen auch lautmalerische Bilder. So zwitscherte die erwachende Vogelwelt und summten die Bienen und Hummeln im Frühlingssatz des Engländers Paul Reade (1943 bis 1997) aus «Suite from the Victorian Kitchen Garden», welche in allen fünf Sätzen eine reiche Bilderwelt bei den Konzertbesuchern aufleben liess. Ebenso wie die sieben kurzen «Bewegungen», mit denen Bernard Andrès (geboren 1941) in «Algues» Seetangwiesen und Algenteppiche im Wellengang des Meeres wogen liess.Bekanntere Kompositionen interpretierten die beiden Musiker mit «Vocalise» und «Pavane» von Maurice Ravel (1875 bis 1937) und vor allem auch mit dem «Schwan» aus dem lautmalerischen Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns (1835 bis 1921). Mit dieser gefälligen Zugabe bedankten sich die beiden Künstler beim Publikum für den begeisterten Schlussapplaus. Max Pflüger