12 000 Franken beträgt die Deliktsumme der neun Ereignisse, bei denen ein Sachschaden von 10 000 Franken entstanden ist. «Man sieht also, das Risiko lohnt sich kaum», sagt Hanspeter Krüsi. Der Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen ist nämlich überzeugt: Die Verantwortlichen werden gefasst. Vor allem, weil er nicht glaubt, dass sie aufhören werden: «Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht.» Fest steht, dass es zumindest zwischen einzelnen Verbrechen einen Zusammenhang gibt. Um wie viele Kriminelle es sich jeweils handelte, wird derzeit untersucht. «Wichtig ist, dass die Bevölkerung aufmerksam bleibt und sich meldet, wenn sich Leute an Orten und zu Zeiten aufhalten, an denen dies sonst nicht üblich ist. Bei Auffälligkeiten ohne zu zögern Notruf 117 wählen», sagt der Kapo-Sprecher. Aufgrund der Grenznähe werde jeweils auch das Grenzwachtkorps informiert. Gemäss Krüsi haben intensivere Kontrollen schon oft zu Fahndungserfolgen geführt.Einbrechende suchten stets BargeldDie Häufung der Fälle in diesem kurzen Zeitraum beschränkt auf einen Ort – das sei auch für die Polizei eine seltene Angelegenheit. Deshalb wird in St. Margrethen in nächster Zeit verstärkt patrouilliert. Auffällig ist, dass die Einbrüche am Wochenende stattfanden (ausser einmal von Donnerstag auf Freitag und einmal von Montag auf Dienstag). Zudem waren stets Gewerbebetriebe betroffen, die am Wochenende und nachts leer stehen. Wenn man von einigen Schachteln gestohlener Zigaretten absieht, wurde immer Bargeld gesucht und bis auf zwei Fälle auch gefunden. Die Täter gingen organisiert vor. «Bargeld steht meistens im Fokus», sagt Krüsi. In Gastrobetrieben würden oft noch Getränke und eben Rauchwaren mitgenommen und bei Einbrüchen in Privatliegenschaften, die häufig tagsüber stattfänden, zusätzlich Schmuck. Krüsi rät Betrieben davon ab, Bargeld in leerstehenden Räumen aufzubewahren. «Nachttresore von Banken bieten dafür gute Dienstleistungen.» «Eine Alarmanlage, allenfalls mit Sirene und Blinklicht, schützt natürlich. Nur schon eine sichtbar platzierte Kamera oder ein Licht mit Bewegungsmelder schrecken meistens ab. Darauf achten Einbrecher», erklärt der St. Margrether Ralph Brühwiler, Inhaber des gleichnamigen Elektrogeschäfts. Hinter seiner Aussage stehe nicht Eigennutz, sondern die Tatsache, dass vor 15 Jahren auch in sein Geschäft eingebrochen worden sei. «Ich fühlte mich danach in den eigenen Räumen nicht mehr wohl. Das war sehr unangenehm und wir haben deshalb mit einem ausgeklügelten Alarmsystem aufgerüstet. Seither wurden wir von Einbrüchen verschont», sagt Brühwiler. Heute könne man sich aber auch günstig mit Geräten versorgen, die über Funk gesteuert würden und deshalb einfach zu installieren seien. «Ein Gewerbler hat sogar erzählt, dass er jetzt eine Kamera montieren werde. Nicht, dass die Vorfälle Angst verursachen, sensibilisiert haben sie hier im Dorf aber schon», sagt der St. Margrether. Ortsparteipräsident schmerzt Imageschaden Ihm sei wichtig, dass man die Einbruchserie nicht politisch ausschlachte und mit dem hohen Ausländeranteil in Verbindung bringe, sagt Brühwiler in seiner Funktion als FDP-Ortsparteipräsident weiter. «Jeder Kaugummidiebstahl im Rheinpark und jeder Schmuggelfall am Zoll wird der Kriminalstatistik St. Margrethens zugerechnet. So wird es auch mit dieser Einbruchserie sein, obwohl das überhaupt nichts mit unseren Einwohnenden zu tun haben muss.» Viele Gewerbebetriebe, dazu die nahe Grenze und der Autobahnanschluss machten St. Margrethen für auswärtige Kriminelle attraktiv.