24.05.2022

Ein Weltstar zu Gast in Heiden

Von Freitag bis Sonntag treten am Heiden Festival unter anderem Richard Galliano und die Kapelle Alderbuebe auf.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 02.11.2022
Nach zweijähriger Coronapause, in der nur eine abgespeckte Version durchgeführt werden konnte, steht am kommenden Wochenende wieder eine reguläre Ausgabe des Heiden Festivals an. Vom Freitagabend bis Sonntagnachmittag um 18 Uhr werden rund 14 Gruppen aus ganz Europa im Biedermeierdorf auftreten. Das anstehende Festival steht unter dem Motto «Avanti», was für Aufbruch und Sicht nach vorne steht. «Nach einer für alle schwierigen Phase wollen wir wieder voll durchstarten», sagt Laurent Girard, Intendant des Heiden Festivals.Dem Publikum wird während dreier Tage ein Programm geboten, welches das breite Spektrum der neuen Volksmusik und der Weltmusik abdeckt. «Es hat für jeden Festivalbesucher etwas dabei», verspricht Girard. Mit dem französischen Akkordeonisten Richard Galliano konnten die Organisatoren erstmals einen Weltstar engagieren. Galliano, der am Samstagabend um 20 Uhr im Kursaal spielt, gehört zu den Trendsettern der Jazzmusik.[caption_left: Laurent Girard, Intendant Festival Heiden «Es hat für jeden Festivalbesucher etwas dabei.»  Bild: cal]Madlaina Küng spielt in zwei FormationenAls eine Art Kontrastprogramm dazu wird zur gleichen Zeit im Lindensaal die Ländlerkapelle Carlo Brunner spielen. «In der traditionellen Volksmusik gibt es seit Jahrzehnten nicht viele, die Carlo Brunner das Wasser reichen können», sagt Girard. Mit Pippo Pollina sticht aus dem diesjährigen Programm ein weiterer Name hervor. Pollina zählt zu den bekanntesten italienischen Liedermachern und wird am Sonntag von 16 bis 18 Uhr im Kursaal sein Können zeigen. Wie jedes Jahr gibt es dieses Wochenende ein Kinderprogramm. Andrew Bond, der schweizweit zu den erfolgreichsten Kinderliedermachern gehört, wird am Samstag die jungen Gäste unterhalten.Am sechsten Heiden Festival werden auch verschiedene Musikerinnen und Musiker aus der Region auftreten. Nach 2018 erneut zu Gast ist die Kapelle Alderbuebe. Sie spielt am Freitagabend im renovierten Lindensaal. Für Walter Alder ist das Festival im Biedermeierdorf besonders reizvoll. «Dafür werden immer gute und innovative Formationen angefragt», sagt der Vertreter der Urnäscher Alder-Dynastie. Diese feiert 2022 ein Jubiläum. Vater Ueli Alder wäre 100 Jahre alt geworden, Sohn Walter Alder wird im Sommer 70. Aus diesem Anlass haben die Alderbuebe und die Kapelle Alder eine gemeinsame CD veröffentlicht. Einige Kostproben daraus, darunter experimentelle Appenzeller Stücke, werden in Heiden zu hören sein. Dazu kommen traditionelle Kompositionen von Ueli Alder und ausländische Volksmusik.Gleich in zwei Formationen spielt die Innerrhoder Kontrabassistin Madlaina Küng: im Peter Schärli Quartett und im Laurent Girard Trio. Aus Rorschach kommt das Akkordeonduo Wachter-Rutz. Ruedi und Heidi Wachter-Rutz wurden 2016 mit dem Goldenen Violinschlüssel geehrt. Das Akkordeonduo Wachter-Rutz wird ein Konzert geben und im Rahmen der Tanzveranstaltungen musizieren. Diese umfassen die Bal-Folk-Musik und das Projekt des Vereins Tanzillus. Dabei können Interessierte am Samstag und Sonntag Schweizer Tänze einstudieren.Neue Konzertlokalität im Dunant-Plaza Bei der Zusammenstellung des Programms achtet der Intendant auf verschiedene Aspekte. «Oberstes Gebot», wie Girard es nennt, ist die musikalische Qualität. Danebst strebt er auf eine gesunde Mischung zwischen traditionelleren und experimentelleren Formationen an. Eine wichtige Rolle am Festival spielt gemäss Girard die Headline. Ein bis zwei bekannte Grössen pro Festival sollen das Publikum anlocken und müssen jeweils bis zu zwei Jahre im Voraus unter Vertrag genommen werden. Girard legt nach eigenen Angaben zudem Wert darauf, dass Musikerinnen und Musiker «aus allen Ecken der Schweiz» nach Heiden kommen. Dieses Jahr reist beispielsweise die rätoromanische Sängerin und Songwriterin Corin Curschellas mit ihrem Trio Rodas ins Appenzellerland.Im Vergleich zum verschobenen kleineren Festival im vergangenen Oktober gibt es am kommenden Wochenende einige Änderungen. So werden wieder Konzerte im Kursaal und erstmals im Dunant-Plaza am Kirchplatz stattfinden. Zudem wird es keine coronabedingten Einschränkungen mehr geben   – weder für das Publikum noch für die Künstlerinnen und Künstler, die teilweise von weit her anreisen. So wird am Samstag um 14 Uhr in der reformierten Kirche die Band «The Naghash Ensemble» aus Armenien ein Konzert spielen.  

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