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Der letzte Schultag vor den Sommerferien war in Rüthi auch der letzte für Tanja Schneider als Schulleiterin. In diese Aufgabe war sie vor 19 Jahren sozusagen «hineingerutscht».
Das Team fand, sie sei die Richtige für die Aufgabe
Weil Tanja Schneider damals, als im Kanton St. Gallen die Schulleitungen eingeführt wurden, Lehrervertreterin war, fand das Team, dass sie diese neue Aufgabe anpacken sollte. Mit ihren 24 Jahren war sie da die jüngste Lehrerin in Rüthi und wurde zur jüngsten Absolventin der Schulleitungsausbildung. Offenbar hatte ihr Team schon damals die Führungsqualitäten dieser zupackenden und allseits beliebten Kollegin erkannt.
Es war eine gute Entscheidung, sowohl für das Team als auch für Tanja Schneider selbst. Zwar wusste sie noch nicht, worauf sie sich einliess, aber nebst Führungsqualitäten besass sie den Mut, sich unvoreingenommen auf unbekanntes Terrain zu wagen. Erst verband sie die Tätigkeiten als Lehrperson und Schulleiterin noch, 2009 entschied sie aber, ihre Lehrtätigkeit zugunsten der Schulleitung aufzugeben.
Fröhliche Lieder am letzten Schultag: Die Schulkinder von Rüthi bereiteten der scheidenden Schulleiterin einen herzlichen Abschied.
Bild: zvg
Den Zertifizierungskurs Schulleitung schloss sie 2008 ab und hängte 2019 noch ein CAS in Organisationsentwicklung und 2022 einen Master in Schulentwicklung an. Diplome sind wichtig, aber die Führungskompetenz, die man nirgends lernen kann, die brachte Tanja Schneider schon mit. Mit ihrem Fachwissen, ihren klaren Stellungnahmen, ihrer Dossiersicherheit sowie ihrem Humor und Charme überzeugte sie ihr Team, die vorgesetzte Behörde und auch die Eltern und die Kinder.
Der Weg in den Schulgarten trägt nun ihren Namen
Entsprechend herzlich war gestern die Verabschiedung mit fröhlichen Liedern, einem Ehrenspalier und einer ganz besonderen Ehre: der Weg in den neuen Schulgarten wurde nach ihr benannt.
Tanja Schneider wurde Ende November vom Kantonsrat zur Bildungsrätin gewählt. Daneben wird sie künftig als Mitinhaberin einer Beratungsfirma tätig sein. Rüthi verliert damit zwar eine hervorragende Schulleiterin, gewinnt aber eine Botschafterin, die überall, wo sie noch hinkommen wird, in dankbarer Erinnerung von ihrer Zeit an der Primarschule Rüthi erzählen wird.
