Doch die Delikatessen gibt es nicht in jedem Laden zu kaufen. Die Schätze liegen unter der Erde und sind von blossem Auge nicht zu sehen. Aber man kann sie riechen. Zumindest können das die feinen Nasen von Schweinen oder Hunden, die deshalb bei der Suche nach Trüffel eingesetzt werden. Und obwohl sich eigentlich alle Hunderassen für diese Suche eig-nen, gilt der italienische «Lagotto Romagnolo» als besonders geeignet für die Trüffelsuche.Auch Silvana Russi, eine begeisterte Pilzsammlerin, hat sich aus diesem Grund für einen solchen Hund entschieden. Das einzige Problem: Hund Yunis mag keine Trüffel. Das siebenjährige Tier stammt aus einer Lagotto-Romagnolo-Zucht in Rehetobel mit dem Namen «Del tesoro d’oro» – zu Deutsch: Goldschatz. Yunis hat noch keinen gefunden, aber für seine Besitzerin und seinen Besitzer, Silvana und Ludwig Russi, ist er trotzdem einer. «Sie hat ein sehr liebevolles Wesen», sagt Silvana Russi.Lieber ein Leckerli oderdas Stöckchen suchenAls leidenschaftliche Pilzsammlerin und Hundeliebhaberin interessierte sich Russi schon seit längerem für Trüffelhunde. Es war Schicksal, sagt sie, dass sie damals im Zuchtbetrieb anrief und ein Hund noch auf einen Platz wartete. Schon als Welpe nahm sie mit Yunis beim Züchter an Trüffelsuchkursen teil. Auch das Training im Wald mit verstecktem Trüffel in Plastikkapseln gehörte dazu. Allerdings zeigte Yunis kein besonderes Interesse an den Pilzen. Viel lieber sucht sie nach Leckerlis oder Stöckchen – die findet sie immer. «Ich glaube, wir haben sie zu sehr ermutigt, sodass sie das Interesse verloren hat», sagt Russi und fügt hinzu: «Trüffel interessieren sie einfach nicht.»Andere Versuche in den letzten Jahren waren ebenfalls erfolglos. «Wir wollten von Yunis und den Trüffeln leben, jetzt haben wir ein Restaurant», scherzt Silvana Russi, die zusammen mit ihrem Mann das Restaurant Tübli in Altstätten betreibt. Doch Russi hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Yunis Trüffel findet. «Zwischendurch packt es uns wieder, dann versuchen wir es einfach.»