12.06.2022

Ein Traditionsanlass, der auch Eigenwerbung ist

Hunderte Schützinnen und Schützen aus dem Rheintal massen sich in Rebstein, Montlingen und Oberriet am Eidgenössischen Feldschiessen. Das grösste Schützenfest der Welt hat für die Vereine eine grosse Bedeutung.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Samstagnachmittag im Riet, die Sonne scheint, vor dem Schützenstand Purst sitzen Jungschützen und Erfahrenere und geniessen ein kühles Getränk. Sie haben das Feldschiessen hinter sich und pflegen die Geselligkeit, die bei diesem Anlass jeweils gross geschrieben wird.Jährlich findet im Rheintal wie im Rest der Schweiz das Eidgenössische Feldschiessen statt, es ist das grösste Schützenfest der Welt. Rund 100000 Personen nehmen jeweils daran teil, im Rheintal sind es rund 800. «Es läuft noch etwas schleppend, an diesem Wochenende sind einfach zu viele Anlässe», sagt Roger Zinsli, Präsident des Schützenvereins Balgach-Reb­stein. Der Verein ist 2022 gemeinsam mit dem Militärschützenverein Eichenwies und dem Pistolenverein Montlingen für die Durchführung des Feldschiessens verantwortlich.Ambitionierte und Familien mit Kindern sind dabei«Für uns als Verein und für die Teilnehmenden hat das Feldschiessen eine grosse Bedeutung. Wir können uns zeigen und versuchen, den Leuten den Schiesssport näherzubringen. Und die Schützen können sich mit sehr vielen anderen messen», sagt Roger Zinsli.[caption_left: Für die Jungschützen gehört das Feldschiessen zum Jahresprogramm.]In der Tat sind ambitionierte Sportlerinnen und Sportler dabei; der Bernecker Walter Kast etwa hat 70 von 72 möglichen Punkten erreicht. Es liegen jedoch auch Anfängerinnen und Anfänger auf die Matte; solche, die noch nie ein Gewehr in der Hand hatten. Und auch Familien mit Kindern kommen, denn ab zehn Jahren dürfen alle teilnehmen.«Wichtig ist, dass du dabei warst»Und sie alle erfuhren von erfahrenen, engagierten Schützenmeistern, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Denn Schiessen ist nicht so einfach. «Es ist der Sport der Ruhe. Wer gestresst antritt, wird keinen Erfolg haben», erklärt Roger Zinsli. Wichtig sei vor allem die Balance zwischen dem Zeitdruck und der Atemtechnik.Vor dem Schützenstand wird dann mit dem Dienstbüchlein verglichen, wer wie gut abgeschnitten hat. Dabei fallen auch Sätze wie «Wichtig ist, dass du dabei warst»: Der gesellschaftliche Charakter des Feldschiessens ist ebenso wichtig wie die sportliche Leistung.

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