Regierungsrat Dölf Biasotto gehörte zu den Gästen, die die Lesegesellschaft Lachen-Walzenhausen im Rahmen einer Veranstaltung begrüsste. Er und die weiteren informierten über brennende Themen und beantworteten Fragen aus dem zahlreich erschienenen Publikum. Besonders intensiv wurden die Diskussionen zur Raumplanung geführt. Das zeigt: Es ist ein Thema, das weiterhin bewegt, das die Gemüter teilweise auch erhitzt.Als erster an der Reihe war aber nicht Biasotto, sondern Kantonsingenieur Urban Keller, der über das Strassenbauprogramm berichtete. In der Gemeinde Walzenhausen soll gemäss seinen Aussagen in den nächsten Jahren die Zugangsstrasse von Wolfhalden her den heutigen Ansprüchen angepasst werden. Keller sagte, der Ausbau verlange eine ganzheitliche Betrachtung und sehe neben den üblicher Realisierungsschritten auch die Sanierung der Pneudeponie im Heldholz vor.Massnahmen haben nicht nur Mehrkosten zur FolgeKeller verortet die Verantwortung für einen reibungslosen Verkehrsablauf bei dessen Teilnehmern. Trotzdem ist er bereit, für durch andere Bedingungen zu erwartende Gefahrenmomente Massnahmen zu prüfen. Veränderungen der Infrastruktur – etwa der Bau eines Trottoirs – hätten Mehrkosten zur Folge, könnten aber auch mehr Nutzen bringen. Keller bestätigte, in den 1960er- und 1970er-Jahren sei der Ausbau von Bundeshauptstrassen im Hinterland durch Bundesbeiträge finanziell begünstigt worden, weniger befahrene Kantonsstrassen, wie viele im Vorderland, seien eher vernachlässigt worden. Keller meinte jedoch, in der Zwischenzeit sei auch im Vorderland und an Randzonen in den Strassenbau investiert worden.Aus seinen Ausführungen ging hervor, die Zugangsstrassen zu Walzenhausen würden nach der Realisierung der geplanten Bauvorhaben in vier bis fünf Jahren den Ansprüchen an Kantonsstrassen entsprechen.Das Thema Raumplanung weckt vielerlei EmotionenDölf Biasotto begann seinen Teil dann mit einem Rückblick auf die aktuelle Situation der Raum- und Ortsplanung. Mit dem Inkrafttreten des Raumplanungsgesetzes und dem nationalen Richtplan habe eine neue Doktrin in die Bodennutzung Einzug gehalten. Man habe der Zersiedelung durch kommunale Strategien ein Ende setzen wollen.Dazu sei es nötig, überdurchschnittliche Baulandreserven so zu reduzieren, dass sich alle Gemeinden in einem ähnlichen, den Verhältnissen angepassten Rahmen entwickeln würden. Die Reduzierung sei vorangetrieben worden und fordere von allen Geduld.Die gestellten Fragen und teils emotionalen Voten zeigen: Das Vorhaben wird trotz gesetzlichen Vorgaben und Plänen für eine möglichst gerechte Umsetzung für Gallus Hess (Chef des Planungsamts) und alle anderen zur Quadratur des Kreises. Es wurde klar, dass Unverständnis für das Vorgehen des Gemeinderats und grosse Unsicherheit bezüglich der Folgen für Betroffene herrscht. Die Sanierung und Umnutzung der in Walzenhausen vorhandenen Altbauten und das Ausklammern der Entschädigungsfrage wurden daraufhin angesprochen. Für beide Themen gibt es Antworten in Form von Vorgaben und Plänen.Allen ist klar geworden, dass im Bereich Raumplanung Abwarten – drei, vier Jahre, vielleicht mehr – bevorsteht. Ob Tee trinken dabei hilft, kam nicht zur Sprache.Moderiert wurde die Veranstaltung von Hans Ulrich Sturzenegger, dem Präsidenten der Lesegesellschaft. Er bat alle Teilnehmer um Sachlichkeit und wurde am Ende mit viel Applaus verabschiedet. (pd)