02.08.2020

Ein Stück Normalität zurückgewinnen

Die 1.-August-Feier im Strandbad Diepoldsau fand unter strengen Massnahmen statt. Die Festrede hielt Regierungsrat Beat Tinner.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Für die Präsidentin der organisierenden Einwohnerkommission, Myriam Geisser, war nicht nur das Jahr, speziell, sondern auch die Bundesfeier. Der Ablauf musste umgestellt und ein Schutzkonzept ausgearbeitet werden. Immer wieder blickte man nach Bern, ob es neue Bestimmungen gibt. Dies immer im Wissen darüber, dass die Feier allenfalls auch abgesagt werden müsste. «Es waren und sind immer noch schwierige Zeiten», sagt Myriam Geisser. Dies sei ein Grund, weshalb die Einwohnerkommission sich entschloss, die Feier trotzdem durchzuführen. «Um die schöne Tradition aufrechtzuerhalten und ein Stück Normalität zurück zu gewinnen», sagt Myriam Geisser. Auch der Gemeinderat wollte dazu beitragen und beschloss spontan, die Kosten für das Essen zu übernehmen.Es waren schliesslich 150 Besucherinnen und Besucher, inklusive der Musikanten des Musikvereins Diepoldsau-Schmitter, die an der Feier teilnahmen. Der Zugang zur Feier erfolgte getrennt vom Eingang des Strandbads, die Tische waren nummeriert, alle Teilnehmer hatten feste Sitzplätze und auch das Hinterlegen der Kontaktdaten gehörte zu den Massnahmen, die strikt befolgt wurden.Der Musikverein freute sich besonders, wieder einmal vor Publikum spielen zu dürfen und unterhielt die Gäste auch während des Essens und danach. Die Gemeinderätin Karin Aerni stellte kurz den Festredner, Regierungsrat Beat Tinner, vor und betonte, dass für sie der Nationalfeiertag «mehr als nur ein freier Tag» sei.Für Beat Tinner hätte der Ort nicht besser sein können: Diepoldsau und das Rheintal stünden sinnbildlich für sein Hauptanliegen in der Regierungsarbeit, nämlich die Vernetzung. «Hier erkennt man noch seinen ursprünglichen, verschlungenen Verlauf durch die Rheinebene», so Tinner. «Der Rhein verband beide Seiten über die Landesgrenze hinaus.» Die Kanalisierung des Rheins sei ein Gemeinschaftswerk gewesen, ebenso wie heute das moderne Wasserbauprojekt Rhesi. Ohne eine gute Vernetzung auf allen Ebenen seien solch komplexe Grossprojekte nicht erfolgreich zu stemmen.Bei seinem Amtsantritt als Regierungsrat habe er die Vernetzung deshalb als wichtiges Element des Austauschs hervorgehoben. Vernetzung passe aber auch sehr gut zur Schweiz und zur gelebten Demokratie in den drei föderalen Staatsebenen. «Diese Staatsstruktur hat uns über die in den letzten Monaten durchlebte Pandemie sehr gut hinweggeholfen, auch das Prinzip der Subsidiarität hat sich bewährt.»Tinner lobte die Massnahmen des Bundes im Bereich der Kurzarbeitsentschädigung und bei den Liquiditätshilfen sowie die des Kantons für die Gewährung von Solidarbürgschaften. Weiter lobte er die Gemeinden, die eng in den Vollzug bei den Covidmassnahmen eingebunden waren. Trotz allem betrachtet er die Eigenverantwortung zu den wichtigen Eigenschaften jedes mündigen Bürgers. «Diese Stärke durften wir während der Coronakrise in der Schweiz ausspielen», so Tinner. Schliesslich ging er noch auf das Projekt Innovationspark Ost ein und sagte: «Hier kann das Rheintal mit seinen vielen innovativen Firmen im Bereich von optisch bearbeiteten Produkten oder in der Medizinaltechnik ebenfalls seine Stärke ausspielen.»

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