«Wir müssen nun eine neue Auslegeordnung machen und schauen, was mit 50000 Franken noch sinnvoll gemacht werden kann», meint Gemeindepräsident Phi-lipp Scheuble, nachdem er und der Gemeinderat ein Wochenende lang über den Entscheid der Bürgerversammlung («Rheintaler» und «Volkszeitung» vom Samstag) nachdenken konnten. Auf jeden Fall werde man nun nicht auf die Schnelle einfach ein paar Spielgeräte hinstellen. «Selbst wenn jetzt für den Spielplatz weniger Geld zur Verfügung steht, soll es doch etwas sein, das auch längerfristig ‹verhebet›.»«Wir sind im Zugzwang – was wir haben, genügt nicht»Dazu einfach einen ersten Teil des vorliegenden Projekts realisieren und den Rest davon auf später verschieben, erachtet Scheuble für wenig sinnvoll, nur schon aus politischen Gründen: «Die Bürgerschaft würde das nicht akzeptieren», denkt er. Viel Zeit in eine Neuplanung möchte er aber auch nicht investieren. Er hält an der Realisierung des kleineren Spielplatzes noch in diesem Jahr fest: «Wir sind im Zugzwang», begründet er, «wir haben im Bündt ein Schulhaus voller Primarschüler, denen nur ein Hartplatz zur Verfügung steht – das ist klar ungenügend.»Die Bürgerversammlung hat am Freitag die 250 000 Franken für den geplanten Spielplatz aus der Investitionsplanung gestrichen und stattdessen 50 000 Franken für einen kleineren zur Verfügung gestellt. Urs Loser hatte zuvor im Namen der FDP gefordert, es sei zunächst ein Masterplan, eine Übersicht über die in den nächsten Jahren anstehenden Investitionen, vorzulegen, aus dem auch die Infrastrukturbedürfnisse der Vereine und übrigen Körperschaften hervorgehen. Dies wurde von mehreren Votanten unterstützt, etwa von SVP-Kantonsrat Peter Eggenberger. Oder von Hans Amgarten: «Wissen wir nicht, was sonst noch auf uns zukommt, können wir nicht guten Gewissens zustimmen.» Hansruedi Büchel mahnte zu Genügsamkeit: «Eltern können ihren Kindern auch nicht alles kaufen, was diese sich wünschen.» Kritik gab es aber auch aus den Reihen des Turnvereins: Manuel Geisser fürchtete, mit dem Bau eines grossen Spielplatzes könnte sich Rüthi die Option für einen Turnhallenanbau an die Mehrzweckhalle vergeben.Befürwortend äusserte sich hingegen Ortsgemeindepräsident Daniel Bösch. Er sah im Spielplatz «eine sinnvolle Investition in die Zukunft», mit der auch dem Wachstum der Gemeinde während der letzten Jahre Rechnung getragen würde.Max Tinner