11.02.2019

Ein Spiegelbild von einigen Matches der Saison

Zwei Drittel top, Schlussdrittel flop, der SC Rheintal verliert zu Hause in der Widnauer Eishalle nach sehr gutem Start gegen GDT Bellinzona noch mit 2:5 (1:0, 0:1, 1:4) sein letztes Qualifikationsspiel. Einmal mehr nutzten die Rheintaler ihre Chancen nicht.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 03.11.2022
Praktisch mit dem letzten Aufgebot, es fehlten sechs Stammspieler, musste der SC Rheintal gegen die favorisierten Tessiner antreten. Trotzdem übernahmen die Hausherren schnell das Spiel­diktat und belagerten das Tor der Gäste. Die einzige Strafe gegen den SC Rheintal im Startdrittel wurde schadlos überstanden, und das Spiel verlagerte sich mehr und mehr vor das Tessiner Gehäuse. Aber wie so oft, die besten Möglichkeiten wurden versiebt, und der SC Rheintal hätte längst führen müssen. Langsam erwachten auch die über 350 Zuschauer und spendeten Szenenapplaus. Das besonders laut, als Patrick Gschliffner einen Zuckerpass von der blauen Linie vors Tor brachte und Simon Lenz gekonnt und unhaltbar ins Tor ablenkte. Eine Augenweide, leider aber mit Seltenheitswert. Einmal mehr fehlte die Kaltblütigkeit und Präzision vor dem Tor, doch der SC Rheintal führte verdient, aber viel zu knapp mit 1:0.Nach dem Pausentee ging es im gleichen Stil weiter, der SC Rheintal überlegen, die Tessiner in die Defensive gedrängt, wann hat man ein solches Spiel der Luchse zum letzten Mal ge­sehen? Ramon Metzler konnte die wenigen Angriffe der Gäste problemlos abwehren und sein angeknackstes Selbstvertrauen wieder etwas aufbauen. Das bestätigte er auch bei seinem Ausflug, als er beim Bullypunkt einen Soloangriff eines Tessiners unschädlich machte. Sozusagen im dümmsten Moment, eine Minute vor Schluss der Tiefschlag. Nur wenige Sekunden unkonzentriert in der Abwehr und es hiess 1:1. Dieser Spielstand schmeichelte den Gästen aus der Sonnenstube. Einer alten Weisheit entsprechend kassierten die Rheintaler dann Tore, weil sie selber die Chancen ausliessen.Ein emotionales SchlussdrittelInnerhalb von vierzig Sekunden musste Ramon Metzler zweimal hinter sich greifen und die Scheibe aus dem Kasten holen. Vorher wenig beschäftigt und daher nicht voll im Spiel, musste er sich in einer Zwei-gegen-Eins-Situation geschlagen geben. Auch die nächste Abwehr missglückte, und die Scheibe kullerte ins Tor. Mit Ach und Krach konnte Renato Engler den verdienten Anschlusstreffer zum 2:3 realisieren, und die Hoffnung kam zurück. Dann kamen Emotionen ins Spiel, es gab Strafen und ellenlange Diskussionen mit den unsicheren Schiedsrichtern. Die dauernden Provokationen der Tessiner liessen einen sonst eher ruhigen und besonnenen Marco Berweger ausflippen. Daraus resultierten zweimal fünf Minuten plus vorzeitiges Duschen. Eine Sekunde vor Ablauf eines Powerplays erzielten die Topskorer der Liga, Masa auf Pass von Lakhmatov, den vierten Treffer. Eine Strafe gegen die Tessiner veranlasste Coach Roger Nater zum Timeout und zur Herausnahme des Torhüters. Doch bevor das Überzahlspiel richtig lanciert werden konnte, landete ein Befreiungsschuss im Rheintaler Kasten. Das war es und mit einem zwar achtbaren, aber sicher unglücklichen Resultat wurde die Qualifikation abgeschlossen. Wenn die nächsten Spiele in der Platzierungs­runde mit dem gleichen Elan gespielt werden, können sich die Zuschauer noch auf ein paar Hockey-Leckerbissen freuen.Nächsten Dienstag gegen die Argovia StarsNun sind alle Entscheidungen gefallen. Der HC Prättigau-Herrschaft sicherte sich dank eines Sieges über Herisau den letzten Playoff-Platz, und Uzwil muss in die Abstiegsrunde zusammen mit Argovia Stars, Red Lions Reinach und dem SC Rheintal. Weiter geht es für die Luchse am Dienstag mit dem Spiel in Aarau gegen die Argovia Stars und das nächste Heimspiel am Samstag gegen den EHC Uzwil. (Telegramm siehe nächste Sportseite.)Sepp Schmitter

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