Skulpturenparks wie die openArt von Roveredo ganz unten im Misox oder die Bad Ragartz im Sarganserland ziehen Publikum aus der ganzen Schweiz und auch aus dem Ausland an. Der Eisenplastiker Silvan Köppel, der als selbsternannter «Schrottpuur» auf einem Bauernhof hoch über dem Rheintal seine Kunst schweisst und schmiedet, gründet nun auch einen Skulpturenpark fürs Rheintal.Möglich macht es eine Partnerschaft mit der Rhema-Organisatorin Rheintal Messe und Event AG, die von der Stadt Altstätten einen Leistungsauftrag für die Verwaltung der Allmend hat. Die Organisation stellt für den Skulpturenpark das Parkplatzareal zur Verfügung. Bereits seit zwei Wochen stehen dort die Avantus-Wände von Silvan Köppel und Daniel Stiefel sowie Skulpturen von Simon Kness (siehe Ausgabe vom 19. März). Diese Woche kamen Werke von Kuspi und Jürg Jenny dazu. Bis morgen werden noch weitere von Konrad Thurnherr und Urs Koller aufs Areal gebracht.Jürg Jennys Schwinger greifen vor zwei Avantus-(oder «A Wand duss»)-Wänden zusammen.Diesen Samstag nämlich soll der Skulpturenpark eröffnet werden. Nicht mit einem grossen Fest. Corona lässt das nicht zu. Wegen Corona wird man die Ausstellung bis auf weiteres auch nicht wie üblich begehen, sondern «erfahren» – sie ist als Drive-In-Ausstellung konzipiert: Man fährt im Auto durch die Ausstellung und schaut sich die Skulpturen aus dem Auto heraus an … am morgigen Eröffnungstag ab 17 Uhr. Als Eröffnungsakt wird Silvan Köppel nach dem Eindunkeln mit seiner brennenden Eisengiraffe (oder, wie er sagt, seinem «Gier-Aff») durch die Ausstellung fahren. Eine eigentliche Festwirtschaft gibt es wegen Corona nicht. Man kann sich aber zu essen und zu trinken an Take-away-Ständen kaufen und im eigenen Auto zu sich nehmen.Wie lange die Ausstellung dauern wird, ist offen. Die Rede ist von zunächst zwei Jahren. Sowohl Initiant Silvan Köppel als auch Rhema-Messeleiter und Allmendverwalter Simon Büchel können sich hier aber einen auf Dauer bleibenden Skulpturenpark mit immer wieder neuen Kunstwerken vorstellen.Während der Rhema zwischen Kunst parkierenSelbst während Grossanlässen wie der Rhema sollen die Skulpturen nicht weggeräumt werden. Parkiert würde zwischen ihnen. Möglich ist dies, weil der Platz dermassen gross ist, dass es hier ohne Skulpturen für um die tausend Autos Platz hätte, und mit Skulpturen, von denen es ja nicht Hunderte geben wird, immer noch für nicht viel weniger. «Und sollte das Militär den Platz einmal brauchen, dann beziehen wir es grad mit ein», stellt sich Silvan Köppel in Gedanken schon vor, «dann lassen wir es mit einem Panzer ein Abbruchauto flachmachen.»Kuspis «Seher» sieht momentan grad aufs Holzbrückli auf der Altstätter Allmend.Für Simon Büchel hat der Skulpturenpark touristisches Potenzial. Morgen will man ja mit einem guten Dutzend Werken erst einen bescheidenen Anfang machen. Nach und nach soll die Freiluftausstellung mit Werken weiterer Künstlerinnen und Künstler erweitert werden. Auf diese Weise könnte sie zu einer Attraktion werden, die auch andere Anlässe – nicht nur auf der Allmend, sondern auch solche im Städtli – bereichert. «Viele kommen vielleicht wegen einem davon und nehmen dies dann zum Anlass, auch noch den anderen anschauen zu gehen», erklärt Simon Büchel.Indem der Skulpturenpark grad jetzt, wo kaum Veranstaltungen möglich sind, eröffnet wird, machen die Ausstellenden auch auf die prekäre Situation aufmerksam, in der die Kunstschaffenden zurzeit stecken. «Wir machen es allen Widrigkeiten zum Trotz und geben der Kreativität im Rheintal eine Chance», meint Silvan Köppel. Zu seiner Freude hat, wie er sagt, auch das kantonale Amt für Kultur bereits Interesse an der entstehenden Ausstellung bekundet.Gefestet wird später, wenn man es wieder darfDie Ausstellung zu besichtigen wird kostenlos möglich sein. Angedacht ist, sobald es wieder möglich wird, Veranstaltungen und Konzerte im Skulpturenpark stattfinden zu lassen. Ein Sponsor für die Finanzierung der Bühneninfrastruktur wäre bereits jetzt willkommen.Hinweis: Mehr zu Konzerten und anderen Veranstaltungen im Skulpturenpark zu gegebener Zeit auf www.allmend-rheintal.ch