07.11.2019

Ein Schwingerjahr im Bann des «Eidgenössischen»

Am «Eidgenössischen» in Zug zeigten die Aktiven des Rheintal-Oberländer Schwingerverbands, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist.

Von Reto Voneschen
aktualisiert am 03.11.2022
Die Vorfreude auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Esaf) war riesig – und Zug lieferte. Das Esaf stiess in neue Dimensionen vor. 400000 Besucher verwandelten das beschauliche Zug drei Tage lang in eine Festhütte. Glücklich war, wer einen Platz in der 56500 Plätze grossen Arena bekam. Der Berner Christian Stucki schwang obenaus, wehrte den Ansturm der Jungen (vorerst?) ab. Mit 15 Kränzen war der Berner Teilverband der erfolgreichste, 13 Kränze gingen in die Innerschweiz, zehn in die Nordostschweiz und je drei an die Nordwest- und Südwestschweizer.Nicht ganz nach Plan verlief das Esaf für die Nordostschweiz: Die beiden grössten Trümpfe stachen nicht. Armon Orlik (3a, Maienfeld) verpasste nach Gestellten gegen Stucki und Sven Schurtenberger den Schlussgang, Samuel Giger (4., Ottoberg) war nach zwei Niederlagen am Samstag schon aus dem Rennen für den Königstitel. Von «einer Enttäuschung» sprach Beat Abderhalden, abtretender Technischer Leiter des Nordostschweizer Schwingerverbands.Daniel Bösch war der beste St. GallerZwei der zehn NOS-Kränze gingen an St. Galler. Für den Toggenburger Daniel Bösch (Rang 6a) war es der dritte eidgenössische Kranz, für Dominik Oertig (11a, Uznach) der erste – und auch sein einziger 2019. Gleich ging es seinem NOS-Kollegen Martin Hersche (Appenzell). Von «goldenen Jahren» sind die St. Galler weit entfernt. Wie im Vorjahr errangen sie diese Saison 52 Kränze. Angeführt wird die Hitliste von Bösch mit acht Kränzen. Damit hat er den Eintritt in den «100er-Klub» geschafft – auf 106 Kränze kommt der Zuzwiler. Ihm folgt mit vier Saisonkränzen der junge Hemberger Werner Schlegel.Auf drei kommen Marco Good (Sargans) und der junge Michael Bernold (Walenstadt). Pech hatte sein Cousin Christian Bernold, der mehrmals den Kranz um ein «Viertelpünktli» verpasste und so «nur» einmal (in Cazis) reüssierte. Ebenfalls einen Kranz holten die Flumserberger Reto Schlegel und Fabian Bärtsch. Sein Kranz beim St. Galler Kantonalfest in Widnau war sein Erster überhaupt. Zehn Kränze holten die Aktiven des ROSV; einen mehr als letztes Jahr, vier weniger als 2017. Das ist insofern zufriedenstellend, da mit Ruedi Eugster eine langjährige ROSV-Stütze vor einem Jahr zurücktrat.Am Esaf bestätigten die fünf nominierten ROSV-Schwinger ihre Fortschritte. Christian Bernold schaffte es erstmals in den Kranz-Ausstich, ihm fehlten 1,25 Punkte zum Kranz. Michael Bernold und Marco Good erreichten ihr Hauptziel, am zweiten Festtag dabei zu sein. Der erstaunliche Debütant Bernold, wohl der beste Techniker des ROSV, beendete das Fest auf Rang 27g, Good auf 28g. Der Sarganser liess sich nur einmal auf den Rücken legen, gewann aber auch nur einen Kampf. Neuling Bärtsch zahlte Lehrgeld, nach vier Kämpfen war das Esaf für ihn zu Ende. Immerhin gewann er seinen letzten Kampf. Pech hatte Kjetil Fausch. Der Wartauer verletzte sich im ersten Gang am Knie.Der Nachwuchs bereitet weiter FreudeErfreulich war die Ausbeute des Nachwuchses. 72 Zweige (Vorjahr 80), davon sechs NOS-Doppelzweige, stehen zu Buche. Vom Schwingklub Mittelrheintal erkämpften sich am Nordostschweizer Nachwuchsschwingfest in Cazis Thomas Kern, Noel Reichen und Gian Schmid den NOS-Doppelzweig, was auch drei Melsern gelang. Dazu gab es 75 Auszeichnungen.Ein Höhepunkt war Samuel Rüeggs Festsieg am ROSV-Buebeschwinget, dreimal erreichten die ROSV-Nachwuchsschwinger einen Schlussgang.Höhepunkt der Saison 2020 wird das Jubiläumsschwingfest zum 125-Jährigen des Eidgenössischen Schwingerverbandes Ende August in Appenzell. Nur die besten 120 Schwinger des Landes dürfen beim Anlass, der nur alle 25 Jahre ausgetragen wird, antreten. In Mels findet das NOS-Verbandsfest statt. Am 28. Juni werden gegen 8000 Zuschauer und 160 Athleten auf dem Siga-Areal erwartet. Zum vierten Mal organisiert der SK Mels das «Nordostschweizer».Das ROSV-Verbandsfest, eine beliebte erste Standortbestimmung für die Schwinger, geht am 5. April auf der Sportanlage Bildstöckli in Oberriet unter der Regie des Ringerclubs Oberriet-Grabs über die Bühne. Das diesjährige Fest gewann Giger vor grosser Zuschauerkulisse in Grabs. Abgeschlossen wird die aktuelle Saison mit der heutigen Hauptversammlung im Restaurant Schäfli in Grabs.Reto Voneschen

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