27.03.2019

Ein Schritt in ein neues Zeitalter

Bütschwil ist jedem Zivilschutzleistenden in den Kantonen St. Gallen und beiden Appenzell ein Begriff. Seit 30 Jahren besteht dort das Ausbildungszentrum, in welchem die Grundkurse absolviert werden.

Von sas
aktualisiert am 03.11.2022
Das Interesse war riesig. Kaum öffnete das Zivilschutzausbildungszentrum vor wenigen Tagen seine Türen, kam die Bevölkerung. Jung und Alt, Männer und Frauen, begaben sich auf den Rundgang und liessen sich zeigen, was die Zivilschutzleistenden in der zweiwöchigen Grundausbildung in Bütschwil lernen. «Die Zivilschutzpflichtigen werden häufig aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds in eine unserer fünf Grundfunktionen eingeteilt», erklärt Bernhard Burkart, Abteilungsleiter Zivilschutz beim kantonalen Amt für Militär und Zivilschutz. Wer beruflich im kaufmännischen Bereich oder mit Informatik zu tun hat, wird oft als Stabsassistent eingesetzt. Er unterstützt die Führung in vieler Hinsicht. Berufsleute aus dem Heizungs- und Sanitärbereich dienen im Zivilschutz oftmals als Anlage- und Materialwarte. Zimmermänner, Forstwarte und Mitarbeiter auf dem Bau sind häufig als Pioniere eingesetzt, wo sie mit schweren Maschinen hantieren können. Wer in einem Beruf im sozialen Bereich tätig ist, wird oftmals in der Betreuung von Personen eingesetzt, während Köche auch im Zivilschutz für die Verpflegung der Mannschaften zuständig sind. Gutes Material und gute Ausbildung Nach der Grundausbildung, welche die Zivilschutzleistenden der Kantone St. Gallen und beider Appenzell in Bütschwil absolvieren, werden sie in die Zivilschutzorganisationen ihrer jeweiligen Wohnorte eingeteilt. «Dort leisten sie jährlich einen Wieder­holungskurs von drei bis fünf ­Tagen», erklärt Bernhard Burkart. Die Zivilschutzleistenden können zusätzlich für Einsätze eingezogen werden. «Wir trainieren vermehrt auf Einsätze, damit wir gut ausgebildet und mit unserem modernen Material einen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung leisten können», sagt Bernhard Burkart. Der Zivilschutz hat in der vergangenen Zeit einiges in neues Material investiert. Es sei nützlich, wenn unsere Mannschaft mit denselben Maschinen arbeiten könne, die sie von ihrem Berufsalltag kenne. Dies helfe auch, die Zivilschutzleistenden zu begeistern und zu motivieren.  «Wir machen den Schritt in ein neues Zeitalter», fasst Bernhard Burkart zusammen. Es sei einiges im Gange, vor allem, weil der Zivilschutz nicht mehr von denselben Gefahren und Situationen ausgehen könne wie noch vor 20 Jahren. Heute geht man von einer anderen Sicherheitslage aus und die Situation bezüglich der Mi­gration hat sich ebenfalls verändert. «Entsprechend passen wir unsere Ausbildungen an», sagt Bernhard Burkart. Wichtig ist ihm, dass die Zivilschutzleistenden ihr Wissen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis auffrischen. Die Rückmeldungen geben den Verantwortlichen recht. Wer den Zivilschutz braucht, sei dankbar für die Hilfe. «Genau das, nämlich helfen, ist das, was wir wollen», sagt Bernhard Burkart. Am Tag der offenen Tür konnte sich die Bevölkerung ein Bild davon machen, wie der Zivilschutz heute arbeitet. Auf be­sonderes Interesse stiess der Rundgang auf der Übungspiste «Löchli», bei dem der Pionierzug diverse Arbeiten ausführte.

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