Stereolautsprecher, möglichst satter Bass und je grösser umso geiler. In manchen Jugendszenen waren die Ghettoblaster – gerade noch so tragbare Hightech-Radio-Kassettenrekorder – eine Zeit lang ein regelrechtes Statussymbol.Vergessen, vorbei, aus der Zeit gefallenMitte der 1980er-Jahre kamen sie bereits wieder ausser Mode; auch weil sich die Technik woanders hin entwickelte. David Tanner hat ein Faible für solche aus der Zeit gefallene Alltagsgegenstände, die er mit viel Treue zum Detail aus Stahlblech als Metallskulpturen nachbildet. Eigens für den Skulpturenpark auf der Altstätter Allmend hat er einen XXXL-Radiorekorder gebaut: über eine halbe Tonne schwer, ausgestattet mit Lichttechnik für Beleuchtungseffekte, im Übrigen aber ohne Audiotechnik. Eine Skulptur also, kein echtes Radio. Seit Donnerstag steht sie in der Ausstellung.Vielleicht mal eine ganz leise Discoparty Eine Discoparty könnte sich der 32-jährige Künstler, der in Balgach aufgewachsen ist und heute in Au lebt, gleichwohl vorstellen – als Silent-Disco, wo man zu Musik tanzt, die der DJ einem auf Kopfhörer funkt. Das DJ-Pult möchte Tanner, der selber schon Musik auflegte, dabei auf seine Skulptur drauf montieren.Eine Plattform gerade auch für junge KunstschaffendeZum Metall als Werkstoff kam David Tanner durch seine Polymechanikerlehre bei SFS. Der Firma ist er treu geblieben; er arbeitet dort heute als Projektleiter. Der Metallbearbeitung ist er als Künstler ebenfalls treu geblieben. Letztes Jahr durfte er einzelne Werke an der Swiss Art Expo am Hauptbahnhof in Zürich zeigen. Nebst an einigen weiteren kleineren Ausstellungen waren seine Werke in der Öffentlichkeit aber noch nicht gross zu sehen.Gerade jungen Künstlerinnen und Künstlern wie ihm soll das Art Drive-in in Altstätten auch eine Plattform bieten, findet Silvan Köppel, der Initiant des Skulpturenparks. «Was wären wir als junge Künstler vor 30 Jahren doch froh gewesen um eine solche Ausstellungsgelegenheit!», meint er.In den letzten Wochen hat sich die Ausstellung verändert. Einige Werke, die seit der Eröffnung zu sehen waren, sind nicht mehr da. Dafür ist eine ganze Reihe Werke weiterer Künstlerinnen und Künstler dazu gekommen, namentlich von Hubert Müller (Oberriet), Karin Noser (Altstätten), Karin Thür (Hinterforst/Altstätten), Gregor Weder (Diepoldsau/Altstätten), René Düsel (Buchs – er stellt aktuell auch an der Bad Ragartz aus) und Heinz Zellweger (Trogen).Die Wechsel in der Ausstellung sind gewollt. Damit möchten die Verantwortlichen um Silvan Köppel und Platzverwalter Simon Büchel einen Anreiz schaffen, die Ausstellung wiederholt zu besuchen. Hinweis: Mehr zum Skulpturenpark und begleitenden Veranstaltungen findet man hier.