Ein Rheintaler mit Basler Wurzeln

Rund 250 Personen verabschiedeten Pfarrer Ronald Kasper nach zwanzigjähriger Seelsorgetätigkeit in der Reformierten Kirchgemeinde Berneck-Au-Heerbrugg in die Pension. Ein Teilnehmer fasste Ronald Kaspers Wirken rheintalisch zusammen: «Dr Kasper hets eifach huerä guät gmacht.» Das hat auch der rheinaufwärts gewanderte Seelsorger verstanden, der Zeit seines Wirkens den Basler nie verleugnete, aber trotzdem im Rheintal heimisch wurde. Kirchenpräsident Armin Bartl fasste zusammen: «Ronald hat von seinen Eltern zwei wichtige Dinge mit auf den Lebensweg bekommen: Wurzeln, um Halt zu haben, und Flügel, um ins Rheintal zu fliegen.» Die Kirchgemeinde Berneck-Au- Heerbrugg profitierte von beiden Gaben reichlich. «Er ist ein Rheintaler geworden mit Basler Wurzeln.» Armin Bartl dankte Ronald Kasper für den Einsatz, den er zwanzig Jahre lang geleistet hat. Als Anerkennung verabschiedete die Kirchgemeinde den Seelsorger mit einer kettengesägten Skulptur von Markus Löliger aus Berneck. Bartl und Kasper enthüllten sie. Der Ausspruch des Geehrten: «An der Skulptur stimmt wirklich alles, selbst meine Haltung gibt sie getreu wieder.» Der scheidende Seelsorger blieb sich auch bei seiner letzten Predigt als Amtsträger treu: Ronald Kasper legte in seinen Berufsjahren im Rheintal 2000 Mal in Predigten die Bibel aus. Er habe immer wieder Themen aus der Bibel zur Auslegung gewählt, die die Frau zum Thema hatten. Daran hielt er fest: Ins Zentrum stellte er «Jesus und die kananäische Frau» aus dem Matthäus-Evangelium. Jesus wies eine nicht christliche Frau ab, die Hilfe brauchte. Mit eindringlichen Worten überzeugte sie ihn, dass er nicht nur für die Auserwählten da sei, sondern für alle Menschen. Den Abschiedsgottesdienst gestalteten die Männerchöre Heerbrugg und Au-Berneck sowie der Kirchen- und Gospelchor und der Musikverein Heerbrugg. Mit Einfühlungsvermögen taten dies auch Sina Knaus als Beauftragte für populäre Musik und Organistin Ulrike Turwitt. (lö)