Das Duell mit Chur war spannend und offen. Dabei war es in den ersten zwei Stunden an den meisten Brettern noch ruhig; die Partien waren ausgeglichen und es zeichneten sich nur leichte Vorteile ab – vor allem bei Robert Sandholzer. Er spielte präzis und verstärkte seine Stellung Zug um Zug, bis sein Gegner in hoffnungsloser Lage aufgab.
Andreas Kezic startete dann einen gefährlichen Königsangriff, der ihm zwei Bauern einbrachte und ihn in eine Gewinnstellung führte. Sein Gegner sah keine Verteidigungsmöglichkeit mehr und gratulierte zum Sieg. Mario Semadeni hingegen hatte weniger Glück. Er übersah einen Abzug seines Gegners, der nun mit Mattangriff oder Damengewinn drohte. Damit war die Partie verloren. Kurt Kaufmann und sein junger Gegner lieferten sich einen zähen Kampf. Nach einem langen, ausgeglichenen Spiel einigten sie sich auf Remis.
Urs Benninger gewann einen Springer, musste aber zwei Bauern opfern. Seine Stellung sah gut aus, er übte Druck auf den gegnerischen König aus – bis ihm im 31. Zug ein folgenschwerer Patzer unterlief. Er verwechselte Dame und König des Gegners, was diesem erlaubte, die Dame zu tauschen und zwei weitere Bauern zu gewinnen. Eine Mattdrohung mit ewigem Schach rettete das Remis.
Erwin Frei geriet in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und jeweils einem Turm sowie vier Bauern. Obwohl es nach Remis aussah, versuchte Frei, den Sieg zu erzwingen. Dabei verlor er aber einen wichtigen Bauern, wodurch der gegnerische König entscheidend in seine Stellung eindrang. Einen Zug vor dem Matt gab Frei auf. Es war ein insgesamt spannender Spieltag – ein verdientes 3: 3 und Rang drei in der dritten Liga der SMM waren der Lohn dafür.
Schachclub lädt erneut zum öffentlichen Turnier
«Am Sonntag, 17. November, wird der Mehrzwecksaal der Widnauer Aegeten zum Schauplatz des Jahres, wenn Schachmeister und Neulinge sich zu einem epischen Duell im Rahmen des grössten Schachturniers aller Zeiten treffen»: Das schreibt Chat-GPT. Die Realität ist etwas profaner: Das öffentliche Schachturnier findet in zwei Teilen statt, um alle für das Spiel zu begeistern. Es gibt ein Open-Turnier für Clubspieler und eine ganz neue, aufregende Kategorie für Hobbyspieler.
Das Hobbyspieler-Turnier ist eine willkommene Ergänzung zur traditionellen Rheintaler Schachmeisterschaft. Hier haben auch alle, die noch nie an einem Schachbrett gesessen haben, die Chance, den gegnerischen König zu erobern. Mit Tipps von erfahrenen Schachmeistern und einer freundlichen, einladenden Atmosphäre bietet das Turnier die perfekte Gelegenheit, die Liebe zum Schach zu entdecken oder wieder aufflammen zu lassen.