27.04.2018

Ein Raum, wo die Kinder viel Spass haben

Seit Beginn des Jahres hat die Schulgemeinde Diepoldsau ihren eigenen Psychomotorik- und Bewegungsraum. Die Bewegungsgeräte wurden von der Ortsgemeinde Schmitter gesponsert.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Mit dem Psychomotorik- und Bewegungsraum, der am Dreifachkindergarten Kirchenfeld angebaut wurde, nimmt Diepoldsau im Rheintal eine vorbildliche Vorreiterrolle ein.«In erster Linie wird der Raum für die Psychomotoriktherapie genutzt», erklärt Psychomotorik-Therapeutin Tanja Ruess. Die Angebote richten sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler mit Auffälligkeiten im Bewegungsverhalten oder in der Bewegungsentwicklung, aber auch an verhaltensauffälli­-ge Kinder, Kinder mit Konzen­trationsschwierigkeiten, niedriger Frustrationstoleranz und Grafomotorik (Kinder, denen das Schreiben Mühe bereitet). Diese Auffälligkeiten seien häufig mit sozial-emotionalen Schwierigkeiten gekoppelt. Einzeltherapie und Präventivlektionen«Die Psychomotoriktherapie findet einzeln oder in Kleingruppen statt und stellt die Bewegung des Menschen als Ausdruck oder Beziehung zwischen Körper, Seele und Geist ins Zentrum», erklärt Tanja Ruess. Ziel sei es, die Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu erweitern, die Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung zu fördern, Rückstände aufzuholen oder mit bleibenden Schwierigkeiten ei­nen guten Umgang zu finden. Der Bewegungsraum steht jedoch nicht nur Kindern mit psychomotorischen Auffälligkeiten zur Verfügung. Auch Kindergarten- und Schulklassen können im Raum von Präventivlektionen profitieren.Bewegung wirkt wie hoch dosierte Arznei Die verschiedenen Bewegungserfahrungen können in dem rund 47 Quadratmeter grossen Raum gemacht werden. Klettern am Klettergerüst, hoch- und hinabspringen, schaukeln und schwingen im Schwungtuch oder in der Hängematte, balancieren, kämpfen und raufen, Ballspiele und bauen mit Schaumstoffklötzen sind nur einige Bewegungsförderungsbeispiele. «Der Wunsch nach so einem Raum bestand schon lange», sagt Tanja Ruess. Die Turnhallenbelegung, vor allem während der Wintermonate, erlaube nur wenige Möglichkeiten, sich grossflächig zu bewegen. Sie weist auf eine Studie der Fachhochschule Aalen hin. Diese konnte zum Beispiel nachweisen, dass Kinder mit guten Gleichgewichtsleistungen über die gesamte Schullaufbahn signifikant bessere Schulleistungen in Mathematik und Deutsch zeigen als Kinder mit unsicherem Gleichgewicht. Bereits jetzt sei der Bewegungsraum in regem Betrieb und bei den Kindergarten- und Schulkindern hoch im Kurs. «Das Bewegungsbedürfnis ist gross. Die Kinder würden am liebsten den ganzen Tag dort verbringen», sagt Tanja Ruess.Susi Miara

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