18.02.2020

Ein Rasen wie im Stadion

Der FC St. Gallen trainiert künftig im Gründenmoos auf einem Platz mit Hybridsystem.

Von Sheila Eggmann und Linda Müntener
aktualisiert am 03.11.2022
Die Sportanlage Gründenmoos umfasst auf einer Gesamtfläche von rund 160000 Quadratmetern Fussballplätze, eine Tennisanlage und das Stadion Gründenmoos. Seit 2013 hat der FC St. Gallen das ausschliessliche Nutzungsrecht an zwei der neun Fussballplätze für Übungseinheiten.«Für die Trainings der ersten Mannschaft und der Nachwuchsspitzenteams bestehen hohe Ansprüche an die Platzqualität», heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt. In Bezug auf die Bodenbeschaffenheit werden möglichst identische Bedingungen wie auf dem Fussballfeld im Stadion angestrebt. Will heissen: Der reine Naturrasen soll raus – und ein Rasen mit Hybridsystem rein.  Dies zumindest auf einem der beiden FCSG-Plätze, dafür «in identischer Qualität wie derjenigen im Kybunpark», sagt Ivo Forster, CEO der FC St. Gallen Event AG. Konkret bedeutet dies, dass der Untergrund durch  Kunstfasern verstärkt wird. So verankern sich die Wurzeln des Rasens besser. Der neue Bodenbelag hält mehr ausPlätze mit Hybridsystemen können laut Mitteilung häufiger benutzt werden, halten zusätzlichen Belastungen stand und regenerieren schneller als Plätze mit reinem Naturrasen. Für den Bodenbelag spricht neben der Strapazierfähigkeit noch ein weiterer Grund. «Es gibt kaum Löcher, der Boden bleibt ebenmässig. Dadurch verringert sich unter anderem die Verletzungsgefahr», sagt Forster.Zusätzlich zum Bodenbelag werden auch der gesamte Unterbau, die Sicker- und Kanalisationsleitungen sowie die Drainageschichten des Platzes erneuert. Ausserdem wird eine Beregnungsanlage gebaut. «Die Erneuerung ist ein Meilenstein für den FC St. Gallen», sagt Forster. «Wir können damit hervorragende Trainingsbedingungen sichern.» Die Trainingsqualität werde nicht nur für die erste Mannschaft erhöht, sondern auch für den Nachwuchs. «Wir sind dankbar, dass wir, zusammen mit den Behörden, das Projekt zum Abschluss bringen konnten», sagt Forster.Die Stadt St. Gallen räumt dem FCSG auch nach der Erneuerung ein unentgeltliches Nutzungsrecht der beiden Trainingsplätze beim Gründenmoos ein. Die gesamte Infrastruktur mit Ausnahme der mobilen Bauten und Anlagen des FC bleibt auch nach der Erneuerung im Eigentum der Stadt.Der Fussballclub kommt indes für sämtliche Aufwände und Kosten, namentlich für die Sanierung und Erneuerung sowie den baulichen und betrieblichen Unterhalt der Spielfelder inklusive sämtlicher Infrastrukturen auf. Dazu gehört unter anderem die Beleuchtung, die technischen Einbauten, die Einzäunung, die Betreuerkabinen oder die Markierung der Spielfelder. Die Stadt stellt ein Darlehen zur VerfügungDie FC St. Gallen Event AG finanziert die Platzerneuerung aus Eigenmitteln sowie einem Beitrag des Hauptsponsors St. Galler Kantonalbank. Ergänzend ist ein Antrag an die Sport-Toto-Gesellschaft gestellt worden. Die Stadt St. Gallen stellt der Event AG ausserdem ein verzinstes Darlehen von 650000 Franken zur Verfügung. Dieses ist innert zehn Jahren zurückzuzahlen.Die Stadt entrichtet zusätzlich einen Baubeitrag in der Höhe von 150000 Franken an die Sanierung und Erneuerung des Trainingsplatzes. Sie begründet den Baubeitrag damit, dass sämtliche unter dem Rasen liegenden, erneuerten Anlagen eine längere Lebensdauer als die mit dem FC St. Gallen abgeschlossene Nutzungsdauer von 25 Jahren aufweisen würden, wie in der Medienmitteilung weiter steht. Die Sanierungsarbeiten starten voraussichtlich Ende März/Anfang April. Forster geht davon aus, «dass wir bei der Vorbereitungsphase der neuen Saison auf dem neuen Rasen spielen können».Der zweite Trainingsplatz des FC St. Gallen beim Gründenmoos bleibt gemäss Mitteilung ein reiner Rasenplatz. Ist auch bei ihm eine Sanierung geplant? «Nein», sagt Ivo Forster, «in absehbarer Zeit ist das kein Thema.»

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