Remo ZollingerDas Drittliga-Spitzenspiel zwischen Triesenberg und Rheineck schrieb viele Geschichten. Etwa die von Triesenbergs Jovo Zoric, der in der 79. Minute extra für einen Freistoss eingewechselt wurde und diesen prompt zum 3:2 verwandelte. Oder die von Rheinecks Blerim Ibrahimi, der mit links zwei sehenswerte, weil ansatzlos entstandene Tore erzielte, die seinem Team einen Punkt sicherten. Dann die seines Teamkollegen Gabriel Macedo, der stark spielte, aber mit einem Penalty am Torhüter scheiterte. Und schliesslich die Geschichte des Matthias Barandun, Triesenbergs Leistungsträger, der nach der ersten gelben Karte laut seine Auswechslung forderte, aber auf dem Platz bleiben musste und später mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde.Es sind unterschiedlich schöne Geschichten, die zeigen: Es war ein Spiel ohne Sieger. Beide Mannschaften hätten die Chance gehabt, das Spiel zu entscheiden und in der Tabelle einen grösseren Schritt nach vorne zu tun. So bleibt am Ende beiden Teams ein Punkt: Rheineck ist wieder allein Leader, hätte mit einem Sieg aber einen grösseren Abstand auf Rebstein herstellen können. Triesenberg droht als Vierter allmählich aus dem Rennen zu fallen.Die erste Halbzeit geizt mit EmotionenIn der ersten Halbzeit deutete wenig auf ein emotionales Duell hin. Triesenberg war effizient, erzielte zwei Tore, ohne dass es viele gute Chancen herausspielte. Der erste Treffer gelang Barandun in der siebten Minute, er entwischte der Abwehr nach einem perfekt getimten Steilpass. Das zweite Tor schoss Julian Beck in der 37. Minute mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern. Dazwischen hatte Rheineck das Spiel ausgeglichen, Blerim Ibrahimi übertölpelte Gafner mit einem Linksschuss aus 18 Metern.Die zweite Hälfte begann ähnlich, ehe Triesenberg ein Penalty verwehrt und Rheineck einer zugesprochen wurde (Macedo scheiterte aber in der 49. Minute). Triesenbergs Barandun beschimpfte den Schiedsrichter hinter dessen Rücken und deutete damit an, dass er nervös war: Eine Viertelstunde vor Spielende läutete sein Platzverweis die spektakuläre Schlussphase ein. Innerhalb von fünf Minuten fallen drei ToreIn dieser gelang Zinko mit einem Kopfballstreifer erst das 2:2 (76.), dann traf Zoric per Freistoss zum 3:2 (79.) und wieder nur eine Minute später erzielte Ibrahimi das 3:3 (80.). Das waren alle Tore, aber noch nicht alle Emotionen: Rheineck reklamierte, wohl zu Recht, zweimal einen Elfmeter und verlor Lendim Ibrahimi, der für ein Ballwegschlagen die zweite gelbe Karte sah (86.). Und besann sich dann auf das Halten des Punktes – im Wissen, lieber einen als gar keinen nach Hause zu nehmen. Im Aufstiegskampf kann es in der Endabrechnung auch auf diesen ankommen.3. Liga, Gruppe 2Triesenberg – Rheineck 3:3 (2:1)Leitawis – 100 Zuschauer – SR: Kojadinovic.Tore: 7. Barandun 1:0, 20. B. Ibrahimi 1:1, 37. J. Beck 2:1, 76. Zinko 2:2, 79. Zoric 3:2, 80. B. Ibrahimi 3:3.Triesenberg: Gafner; N. Sprenger, Sv. Beck, Pa. Foser, P. Sprenger; Hanselmann, Zoric, Se. Beck, J. Beck; Barandun, Tscherfinger. Eingewechselt: Ph. Foser, Tiefenthaler, T. Beck.Rheineck: Dietsche; Künzler, Marino, Di Gregorio, Lichtenstern; Lakna, B. Ibrahimi, Macedo; Baumann, Zinko, L. Ibrahimi. Eingewechselt: Hausmann, Müller, Benz.Gelbe Karten: 16. L. Ibrahimi (Reklamieren), 27. Sv. Beck (Foul), 49. Di Gregorio, 54. Ba-randun (beide Reklamieren), 63. Zinko, 78. Hausmann (beide Foul), 86. Macedo (Reklamieren). Gelb-rote Karten: 74. Barandun (Foul), 86. L. Ibrahimi (Ballwegschlagen).