Schwingen 04.02.2025

Ein prominenter Titelverteidiger und viele Rheintaler am Start

Der Thurgauer Top-Schwinger Samuel Giger setzt sich an der Lichtmess-Schwinget in Gais vor rekordverdächtiger Zuschauerkulisse gegen Werner Schlegel durch. Der beste Rheintaler war Robin Walt auf Schlussrang 9e.

Von Thomas Mock
aktualisiert am 04.02.2025

Da die beiden verletzten Appenzeller Eidgenossen Martin Hersche und Martin Roth fehlten, schien im Vorfeld klar, dass der Sieg wohl über Giger und Schlegel führen würde. Zum erwarteten Duell kam es bereits im Anschwingen – zuletzt waren sie im Schlussgang des letztjährigen Stoos-Schwingets aufeinandergetroffen. In einem ereignisarmen Kampf trennten sie sich jedoch ohne Sieger.

Trotz des Rückschlags liessen sich die Favoriten nicht beirren und reihten vier Maximalnoten aneinander. Selbst die zähen Appenzeller konnten diesen Durchmarsch nicht stoppen: Unter anderem mussten sich Reto Koch, Andrin Poltera, Roman Wittenwiler und Patrick Schmid einem der Favoriten beugen. Nach fünf Gängen lagen Giger und Schlegel punktgleich vorne – so kam es im Schlussgang zur Reprise des ersten Duells. Diesmal suchten beide die Entscheidung aktiver – auch, weil bei einem Gestellten Andrin Poltera als Dritter profitiert hätte.

Kurz vor Ablauf der Zeit verletzte sich Schlegel an der Schulter. Die Fans bangten und warteten, ob der Kampf fortgesetzt würde. Trotz Schlegels Willen war klar, dass er einem letzten Angriff Gigers nicht mehr viel entgegensetzen konnte. So wurde das absehbare Ende Realität: Mit einem Kreuzgriff und Gammen sicherte sich Giger vor rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauern den Sieg. «Es war ein intensiver Schlussgang. Wir wussten beide, dass wir gewinnen müssen», sagte Giger.

Robin Walt bester Rheintaler
Der Schwingklub Mittelrheintal ging in Gais nicht mit den grössten Namen an den Start: Es fehlten mit Fabian Ulmann (sieben Kränze), Janosch Kobler (sechs) und Dean Burch (fünf) die drei Top-Shots des Vereins. Gute Resultate gab es aber doch.
Gian Schmid, der seit Oberegg 2023 drei Kränze geholt hat, war dabei und zeigte einen beherzten Auftritt. Mit drei Siegen und drei Gestellten klassierte er sich am Schluss auf Rang 10i, 55,50 Punkte standen auf dem Notenblatt. Damit war er allerdings nicht der beste Rheintaler: Mit 55,75 Punkten – drei weniger als Sieger Samuel Giger – sicherte sich Robin Walt Rang 9e. Der Altstätter ist erst 17-jährig und hat bisher noch keinen Kranz gewonnen, stellte in Gais aber sein Talent unter Beweis.
Auf Rang 11g folgt der Grabserberger Christian Gasenzer, der 55,25 Punkte holte und damit einen Viertelpunkt mehr als Yanick Weder und Daniel Gasenzer. Ebenfalls am Start waren Johannes Eggenberger, Andreas Peter, Silvio Buschor, Julian Kolb und Pascal Roth.
Aus Rheintaler Sicht steht das erste grosse Saisonhighlight am Samstag, 29. März, an, wenn in Kriessern das Rheintal-Oberländische Verbandsschwingfest stattfindet. (rez)

Während er den Vorjahrestriumph wiederholte, hofft die Ostschweiz, dass sich Schlegel in Hinblick auf die Saison mit dem Eidgenössischen in Mollis als Höhepunkt schnellstmöglich von der Verletzung erholt. Die Appenzeller zählten in Gais nicht zu den grossen Favoriten, zeigten aber einen beherzten Wettkampf. Besonders Andrin Poltera überzeugte mit fünf Siegen, er durfte bis zuletzt auf den ersten Festsieg hoffen. Auch der nach einer Verletzung zurückgekehrte Innerrhoder Patrick Schmid gewann fünf Gänge – darunter vier gegen teils unbequeme Kranzschwinger.

Von den Gaiser Gastgebern erregte Marcel Mösli Aufsehen. Mit vier Siegen sowie je einer Punkteteilung und einer Niederlage belegte er Rang vier. Zudem holten Mario Bösch, Roman Wittenwiler, Dominik Brülisauer, Hansruedi Diem, Reto Koch sowie Maurus Dörig die Auszeichnung. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Diem und Dörig, die es als Nichtkranzer bis in die vordere Ranglistenhälfte schafften.

Für die Appenzeller ist der Lichtmess-Schwinget stets die erste Standortbestimmung des Jahres: Hier können sie ihr im Winter Erlerntes unter Wettkampfbedingungen testen. Dies gelang nicht allen gleich gut, doch bis zum Start der Kranzfestsaison bleibt noch Zeit.


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