05.10.2021

Ein planerischer Rahmen für die Unihockeyhalle

Auf den Gemeindekanzleien von Marbach und Rebstein liegen ein Gestaltungsrichtplan und ein Sondernutzungsplan für die Unihockey-Sechsfachsporthalle auf, welche die Rheintal Gators in der Birkenau bauen möchten.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Der Unihockeyverein Rheintal Gators will zwischen dem Fussballplatz Birkenau und der Ländernach – grad neben die Tennisplätze des TC Rebstein-Marbach – eine Sechsfachsporthalle mit einer Zuschauerkapazität von bis zu 1800 Zuschauern bauen. Heute trainieren die in 20 Mannschaften spielenden fast 400 Mitglieder in verschiedenen Hallen zwischen Heerbrugg, Diepoldsau und Rebstein; Heimrundenspiele müssen teils auch nach Oberriet verlegt werden.Mit der Halle baut sich der Verein, der einer der grössten Sportvereine im Rheintal ist, ein eigenes «Zuhause». Swiss Unihockey, der schweizerische Unihockeyverband, will sie ausserdem als Ausbildungszentrum für die Ostschweiz nutzen. Deswegen soll es neben der Sporthalle (zwischen Tennisanlage und Fussballplatz) auch einen kleineren, zweigeschossigen Nebenbau mit 22 Hotelzimmern geben. Weitere Nutzungen wie Generalversammlungen oder Ähnliches wären ausserhalb des Trainings- und Turnierbetriebs in den Sommermonaten ebenfalls möglich.Ihre Bauabsicht haben die Gators bereits vor bald zwei Jahren publik gemacht. In der Zwischenzeit sind zu diesem Projekt ein Sondernutzungsplan und ein Gestaltungsrichtplan erarbeitet worden. Diese Pläne und die Berichte dazu liegen zurzeit auf den Gemeindeverwaltungen von Marbach und Rebstein auf.Die Sporthalle kommt zwar in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zu stehen, wo sie zonenkonform ist. Weil zwischen der Halle und dem überbauten Gebiet von Rebstein aber die Bahnlinie und der Fussballplatz liegen, wird der Bau ziemlich solitär im Gelände stehen. Wegen dieser exponierten Lage und wegen der Grösse der Halle werden besondere Ansprüche an die Gestaltung und die Einfügung des Baus in die Landschaft gestellt. Deswegen der Sondernutzungs- und der Gestaltungsrichtplan. Reichlich Abstellplätze für Velos und Autos nötigFestgelegt werden darin nicht nur Länge, Breite und Höhe der Bauten sowie ihre Positionierung im Gelände (hierbei im Besonderen auch der Abstand zur Ländernach). Es werden auch Vorgaben zur Architektur, zur Materialisierung und zur Farbgebung gemacht.Wesentlicher Bestandteil ist auch die Erschliessung, zu der ein Mobilitätskonzept erarbeitet wurde, das jetzt mitaufgelegt ist. Es berücksichtigt, dass viele Vereinsmitglieder mit Velos und Rollern an die Trainings und Heimspiele kommen, Erwachsene teils auch mit dem Auto. Daraus ergibt sich ein erheblicher Bedarf für Veloabstellplätze. 120 müssen es im Minimum sein, dazu mindestens 20 Abstellplätze für Roller oder Töffs. Parkplätze für Autos werden zwischen 90 und 150 nötig sein, wobei während Spielen im Besonderen der ersten Mannschaft auch ein wesentlich höherer Bedarf gegeben sein wird. Zu solchen Anlässen möchte man weitere öffentliche Parkplätze und Firmenparkplätze in Gehdistanz nutzen, wobei die Gators dafür mit privaten Grundeigentümern Verträge abschliessen möchten.Die Zufahrt braucht zwingend ein TrottoirDen naheliegenden Bahnhof erachtet man aber als ebenso wichtig, nicht nur für Teilnehmende von Swiss-Unihockey- Kursen und Wettkampfpublikum, sondern auch für Vereinsmitglieder etwa aus Heerbrugg oder St. Margrethen. Mit auf den S-Bahn-Fahrplan abgestimmten Trainingszeiten soll die Anreise mit dem Zug gefördert werden. Nicht zuletzt daraus ergibt sich, dass mit dem Ausbau der Zufahrtsstrasse auch ein Trottoir vom Bahnübergang bis zur Unihockeyhalle nötig ist.Viel Grün rundherumWesentlich sind auch Vorgaben zur Umgebungsgestaltung. Der Sondernutzungsplan schreibt die Pflanzung von mindestens 19 hochstämmigen Laubbäumen vor. Im Gestaltungsrichtplan sind bereits deutlich mehr eingezeichnet: Die Veloabstellplätze und Parkplätze werden zu eigentlichen Baumfeldern. Die in Richtung Marbach angrenzende Parzelle (sie gehört ebenfalls der Ortsgemeinde Rebstein) ist ausserdem als ökologische Ausgleichsfläche vorgesehen.Die vielen in der Umgebung der Halle vorgesehenen Bäume und Sträucher sind nicht nur ökologischer Ausgleich – sie sollen den voluminösen Bau auch in die Landschaft integrieren, wenngleich nicht grad verstecken. Vorbild sind dabei in der Gegend häufig vorkommende Landschaftsstrukturen wie Alleen, Windschutzstreifen und Obstgärten, zwischen denen verschiedentlich landwirtschaftliche Siedlungen stehen.Im Rahmen eines öffentlichen Mitwirkungsverfahrens während der Auflagefrist (die noch bis 25. Oktober dauert) können die Einwohnerinnen und Einwohner von Marbach und Rebstein dem jeweiligen Gemeinderat Stellungnahmen zum Projekt einreichen.Seitens der Gemeinden ist bei diesem Projekt übrigens Marbach federführend: Gebaut werden soll zwar ausserhalb von Rebstein auf Boden der Ortsgemeinde Rebstein – das Grundstück liegt aber bereits auf Gebiet der Gemeinde Marbach. Die Gemeindegrenze verläuft hier mitten durch das aus mehreren Parzellen bestehende Sportplatzareal.Hinweis: Die Pläne und Berichte können auch von den Websites der beiden Gemeinden Marbach und Rebstein heruntergeladen werden.

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