Austragungsort war das Ellikerholz bei Marthalen im Zürcher Weinland. Erst am Sonntagmorgen stand fest, dass das Wetter die Durchführung erlaubte. Der Wind war kein Problem, zumal das am Rhein gelegene, eher flache Waldgebiet nicht besonders exponiert ist.
Monika Ammann ging mit zwei Seniorinnen ihrer OL-Gruppe St. Gallen/Appenzell in der Kategorie D180 an den Start – das Trio musste zusammen 180 Jahre, jedes Mitglied mindestens 55 Jahre alt sein. «Mit 182 Jahren sind wir im besten Alter», sagte Monika Ammann. Das Alter allein sei aber noch kein Garant für einen Spitzenplatz. Entscheidend sei die Erfahrung, auf die besonders ihre Teamkolleginnen bauen können. «Ich kenne die beiden Schwestern seit Jahrzehnten. Trotzdem haben wir aus verschiedenen Gründen erst 2009 das erste Mal in dieser Zusammensetzung an der SM im Team-OL teilgenommen.»
Das Trio zeigte eine starke Leistung und gewann mit viel Vorsprung. «Wir ergänzen uns optimal. Ich bin mir aber bewusst, dass vor allem Maja Kunz als Jüngste in unserem Trio mit ihrer Erfahrung als frühere Spitzenläuferin und spätere Trainerin der Damen-Nati ein sicherer Wert ist», sagte Ammann.
Auch Mario Ammann durfte einen Sieg feiern
Ehemann Mario Ammann startete mit zwei Senioren aus seinem Verein in der Herren-Kategorie der mindestens 180-Jährigen. «Wir gingen mit Ambitionen auf einen Podestplatz ins Rennen. Aber beim Team-OL sind Überraschungen an der Tagesordnung», so der Heerbrugger. Man laufe die Strecke nicht gemeinsam, sondern vereinbare nach Gutdünken unterwegs Treffpunkte, an denen die Stempelkarte weitergegeben werde. «Es kommt immer wieder vor, dass der Wechsel nicht funktioniert und das Trio gewissermassen auseinanderfällt und wertvolle Zeit verliert.»
Solche Sorgen gab es nicht, das Team lag nach zwei Dritteln der Strecke aber doch um zwei Minuten hinten. Der Schlussteil gelang dann fast optimal. «Wir hatten kaum Schwierigkeiten mit den Posten und wandelten den Rückstand bis ins Ziel in einen Vorsprung von 15 Sekunden um», so Ammann. Für ihn ist es der erste Sieg in dieser Disziplin. 2012, 2017 und 2019 war er Zweiter geworden.
Für die beiden endet so eine starke Saison. Richtig Schluss sei aber nicht: «Ende November gibt es bei Tübingen zwei Wettkämpfe, die verschoben waren. Dort wollen wir starten.» Höhepunkte waren Silber für beide im Sprint-OL an der WM in der Slowakei und die Meistertitel, jeweils ebenfalls im Sprint-OL sowie in der Sprintstaffel, in der Schweiz und in Deutschland. Mario Ammann brillierte als Zweiter auch an der SM im Mitteldistanz-OL.