Altstätten «Nebst dem schönen Wetter half mit, dass sonst kaum Umzüge stattfanden», sagt Alex Zenhäusern, OK-Präsident der Altstätter Fasnacht. Nachdem die Covid-Schutzmassnahmen aufgehoben worden waren, hatten die Röllelibutzen in aller Eile einen Fasnachtsumzug auf die Beine gestellt. «Bis wir wussten, wer nun wirklich kommt, war es etwas chaotisch. Danach konnten wir die Pläne von früher aus der Schublade ziehen und waren schnell bereit», sagt Zenhäusern.
Obwohl aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit keine Wagen teilnahmen, kam ein guter Mix zustande. Von den 40 teilnehmenden Fasnachtsvereinen waren die Hälfte Guggenmusiken, die sich mit Mottogruppen abwechselten. Der Umzug war dieses Jahr gratis, deshalb gab es keine Abschrankungen. Trotzdem verlief der Nachmittag ohne Probleme und die Zuschauenden, darunter zahlreiche Kinder, die geradezu mit Süssigkeiten überhäuft wurden, hatten sichtlich Freude.
Spontane Kurz-Konzerte nach dem Umzug
Das Wetter liess die Leute auch danach noch im Städtli verweilen, wo sie den spontanen Platzkonzerten von Guggen beiwohnten. «Wir sagten den Teilnehmenden, dass es schön wäre, wenn sie danach spontan spielen würden», sagt Alex Zenhäusern. Einige hatten schon am Tschätteri-Samstag ihre Auftritte. Rund 100 auswärtige Fasnächtler nutzten die Übernachtungsmöglichkeiten. Nur dank des Efforts der Röllelibutzen, die den Tschätteri-Samstag auch mit den 2G+-Regeln auf dem abgesperrten Breiteareal hätten durchführen können, gab es nach dem Wegfall der Covidvorschriften den Sonntagsumzug. Für den Samstag wurden rund 12 000 Tickets verkauft, davon 90 Prozent im Vorverkauf.
Der Höhepunkt mit den meisten Besuchenden wurde um 23 Uhr erreicht. «Danach nahm es schnell ab», sagt der OK-Präsident. Vorbereitete Sicherheitskonzepte hätten nicht eingesetzt werden müssen. Überrascht wurde das Altstätter Fasnachts-OK am Schmutzigen Donnerstag, der Kinderfasnacht: «Weil wir noch Goodies verteilten, kamen wir am Eingang teilweise nicht mehr nach.» Ansonsten zieht Alex Zenhäusern eine durchwegs positive Bilanz: «Unsere Konzepte, die wir eigens für diese Fasnacht erstellten, funktionierten.» Weil der Röllelibutzenverein aufgrund der Unwägbarkeiten Verpflegung und Eingangskontrolle selber regelte, leisteten unsere Leute verdankenswerterweise lange und strenge Schichten.»
Tschätteri-Nacht bringt die Fasnachtsnormalität zurück
Schon um 19 Uhr herrschte reger Betrieb auf dem grosszügig eingezäunten Breite-Areal. Dutzende warteten beim Eingang am oberen Ende der Rabengasse, um eingelassen zu werden, und dieser Strom nahm stetig zu. Um 21 Uhr standen die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler bis fast hinunter in die Marktgasse, obwohl Röllelibutzen am Eingang zügig Bändel um Bändel an den hingestreckten Armen befestigten. Auf dem Areal selber herrschte eine ausgelassene Stimmung und es wurde zur Musik der Band oder der Guggenmusiken eifrig mitgetanzt. Insofern herrschte so etwas wie Normalbetrieb im Fasnachtsmekka Altstätten. Ausserhalb des Breite- und Rathausareals war es zwar ruhiger, aber auch in den Gassen des Zentrums gab es spontane Platzkonzerte. Wer keinen Eintritt hatte oder wollte, scharte sich um den Wagen der Riettüfel Triber in der Marktgasse. Es ging einfach etwas später losEin älteres Pärchen meinte, es hätte sich spontan für einen Spaziergang entschieden und würde die Fasnachtsstimmung geniessen, gerade weil es hier an der Hauptgasse ruhiger sei als in anderen Jahren. Das war es auf dem Breite-Areal definitiv nicht. Dort wurde ausgelassen Fasnacht gefeiert, nicht anders als in früheren Jahren. Lediglich etwas später trafen die Fasnächtler ein, die sonst jeweils schon am Umzug und dem anschliessenden Monsterkonzert teilgenommen hatten.