Mit einer lauten Trommel verbreitete der «Hirschiblock», Rüthis Fanclub, während des ganzen Spiels gute Stimmung. Der Paukenschlag nach dem Ausgleichstreffer von Appenzells Simon Baumann kam aber von der Trainerbank, wo der verärgerte Granit Bojaxhi aufs Blech schlug.
Der grosse Ärger drückt aus, dass sich das Unentschieden für Rüthi wie eine Niederlage anfühlt. Tabellarisch, weil der Rückstand auf das noch unbesiegte Appenzell bei vier Punkten bleibt. Und vor allem, weil Rüthi zehn Minuten nach der Pause verdient durch Fabio Rizzutti in Führung ging – das Tor war ihm von Fisnik Berisha pfannenfertig aufgelegt worden – und mehrere Möglichkeiten besass, um das 2:0 zu erzielen.
So hatte der Torschütze zum 1:0, der nachher die beste Chance ausliess, seinen Anteil daran, dass er nicht zum Matchwinner wurde. Den Matchball verschlug allerdings in der 89. Minute Berni Allgäuer, der nach einem Zuspiel von Robin Sonderegger das leere Tor verfehlte.
Rüthi spielbestimmend, aber nicht effizient
Das Heimteam war nach der Auftaktchance der Gäste die mehrheitlich spielbestimmende Mannschaft, die zwar wenig zwingende, aber bessere Chancen besass als Appenzell, das indes auch zeigte, dass es nicht zufällig auf dem zweiten Platz liegt. Rüthi wirkte im Angriffsspiel oft nicht entschlossen genug, so haderte Trainer Bojaxhi damit, «wie schon im Cup als bessere Mannschaft» nicht profitiert zu haben.
Der Punkt reicht nicht, um zu Appenzell aufzuschliessen, aber doch um die Spitze nicht ganz aus dem Blick zu verlieren. Mit Gams und Rebstein (in zwei Wochen in Rüthi) sind zwei unmittelbare Verfolger die nächsten Gegner. Gegen Appenzell hat Rüthi vieles gezeigt, das in diesen Spielen erfolgversprechend ist. Die defensive Grundordnung mit Innenverteidigern, die es meisterhaft verstehen, das Spiel zu lesen, führte dazu, dass die Pässe der Appenzeller im Mittelfeld regelrecht «verhungerten». Zudem finden die Vertieidiger Bojaxhi und Zäch, sowie die Mittelfeldspieler Tobias Geisser und Städler in der Zentrale immer wieder Lösungen, um das Spiel aufzubauen.
Das Vorrücken der Innenverteidiger birgt aber Risiken, wenn nicht alle hellwach sind. Das war beim 1:1 zu sehen, als Bojaxhi und Zäch nach vorne preschten und die Appenzeller die Lücke nutzten, die sich dadurch bildete.
Rüthi – Appenzell 1:1 (0:0)
Rheinblick – 180 Fans – SR: Gmür.
Tore: 55. Rizzutti 1:0, 84. Baumann 1:1.
Rüthi: Hallauer; Chiavaro, Bojaxhi, Zäch, Sbocchi; Sonderegger, T. Geisser, Städler, B. Geisser; Berisha; Rizzutti. Eingewechselt: Allgäuer, Loher, Selmani.
Gelbe Karten: 44. Chiavaro – Appenzell 2.