13.11.2020

Ein Neuer will den letzten Sitz

In Rheineck kämpfen zwei bekannte Kandidatinnen und ein neuer Bewerber um Einsitz in der Schulkommission.

Von Seraina Hess
aktualisiert am 03.11.2022
Genau 58 Stimmen haben Michèle Zutter zum absoluten Mehr (488) gefehlt, um am 27. September den Sprung in die Rheinecker Schulkommission zu schaffen. Während Nadja Züst (neu, parteilos), Lorenzo Togni (bisher, FDP) und Claudia Tobler (neu, parteilos) ihren Platz bereits auf sicher haben, tritt Zutter am 29. November zum zweiten Wahlgang an. Erneut um einen Kommissionssitz kämpfen wird auch Nicole Lutz (neu, parteilos), die im September 327 Stimmen auf sich vereinte. Nicht mehr antreten werden  hingegen die bereits im ersten Wahlgang abgewählten Bisherigen. Es sind Manuela Escove (FDP, 392 Stimmen), Caroline Geissler (parteilos, 317) und Marijan Safranko (SVP, 276). Oeschger dachte schon früher an eine Kandidatur Allerdings sind es nicht nur SP-Frau Michèle Zutter und die parteilose Nicole Lutz, die sich bei der Rheinecker Bevölkerung um das Amt in der Schulkommission bewerben: Im zweiten Wahlgang stellt die FDP einen dritten Kandidaten, und zwar Marcel Oeschger. Der  Geschäftsführer und zweifache Familienvater verweist auf Anfrage auf ein Video der Ortspartei. Darin heisst es, er habe schon vor dem ersten Wahlgang mit dem Gedanken gespielt, zu kandidieren. «Auslöser für meine jetzige Kandidatur waren dann die Ergebnisse des ersten Wahlganges. Es wurden drei Frauen (inklusive Michèle Zutter, Anm. d. Red.) und ein Mann gewählt, die alle einen starken pädagogischen Hintergrund mitbringen.» Kommissionsmitglieder wie diese brauche es selbstverständlich in der Schulkommission – aber eben auch solche, die wie er Erfahrung in der Personalführung, in der Budgetverantwortung und in infrastrukturellen Angelegenheiten hätten. Oder kurz: «Der Kommission fehlt ein Mann aus der Privatwirtschaft.»Marcel Oeschger, Geschäftsführer (FDP): "Der Kommission fehlt ein Mann aus der Privatwirtschaft."Gremium könnte ganz in Frauenhand gelangen SP-Kandidatin Michèle Zutter schätzt Marcel Oeschger als valablen Kandidaten ein. Was sie aber stört, sei die Angst der FDP-Ortspartei, ein Gremium könnte für einmal von Frauen dominiert werden. «Es wird wieder eine Geschlechterwahl, was ich sehr schade finde. Ist es denn nicht höchste Zeit, dass auch Frauen einmal in einem Gremium in der Überzahl sein dürfen, ohne gleich Ängste zu schüren – so wie es schon seit Jahrhunderten bei reinen Männergremien der Fall ist?»Michèle Zutter, Ergotherapeutin und Familienfrau (SP): "Dürfen Frauen nicht auch einmal in der Überzahl sein?"Ähnlich sieht es die dreifache Mutter Nicole Lutz: «Ausserdem sind es halt wirklich oft Mütter, die in Sachen Schule durchblicken, zumal sie sich hauptsächlich um die schulischen Angelegenheiten der Kinder kümmern.» Das sei auch der Grund, weshalb Lutz in die Kommission gewählt werden möchte: «Ich habe durch meine Kinder die Querelen an der Rheinecker Oberstufe selbst miterlebt und möchte nicht mehr nur zusehen, sondern selbst zu einer guten Schulqualität beitragen.» Trotz ihres guten Ergebnisses im ersten Wahlgang fällt es Michèle Zutter schwer, ihre Chancen auf den letzten Kommissionssitz nun einzuschätzen: «Es ist wieder alles offen. Auch, weil die Wahlbeteiligung diesmal tiefer sein dürfte, da keine nationalen Vorlagen zur Abstimmung stehen.»  Nicole Lutz, Familienfrau (parteilos): Ich habe die Querelen an der Oberstufe selbst miterelbt."

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