Ein Logo nicht für alle Fälle

Hildegard BickelMit dem Logo die Gemeinde zu repräsentieren mag ein harmloser Gedanke sein. Gleichzeitig mutet er im Vorfeld der Gemeinderats-Ersatzwahl etwas voreilig an. Die FDP-Ortspartei Diepoldsau unterstützte im Wahlkampf ihre Kandidatin Raphaela Lamprecht-Weder und verschickte einen Flyer an die Dorfbewohner, in welchem die Kandidatin von verschiedenen Personen zur Wahl empfohlen wird. Daran gibt es nichts auszusetzen. Doch es prangte das Logo der Gemeinde auf dem Briefkopf. Der Schriftzug mit gelbem Kreis und schwungvoll blauem Wassersymbol erweckte bei manchen Empfängern einen offiziellen Eindruck, obwohl die Gemeinde mit dem Flyer nichts zu tun hatte. Das Logo lässt sich allerdings ohne weiteres von der Webseite der Gemeinde kopieren. Die FDP-Kandidatin wurde von ihrer Ortspartei darüber in Kenntnis gesetzt, die Verwendung des Logos auf dem Flyer stelle kein Problem dar. Eine differenziertere Meinung vertritt die Gemeinde. Sie reagierte nach dem Versand des Flyers und schickte der FDP- Ortspartei einen Brief mit der Aufforderung, das Logo nicht mehr zu benutzen. Grundsätzlich sei eine eher zurückhaltende Verwendung des Logos angebracht, sagt Gemeindepräsident Roland Wälter auf Anfrage. In anderen Fällen habe er das Logo auch schon auf Festführern oder in Bewerbungsschreiben zur Kenntnis genommen. Die Gemeinde sieht sich selber in der Pflicht, die Verwendung des Logos zu steuern. Deshalb möchte man künftig verhindern, dass sich das Logo von der Website kopieren lässt. Mit der Webgestalter-Firma wurden diesbezüglich Gespräche aufgenommen. Anders als bei einem Gemeinde-Logo, über dessen Verwendung diskutiert werden kann, ist der Fall bei Wappen geregelt. Da Wappen amtlichen Charakter ausstrahlen, ist eine Publikation gesetzlich festgelegt und nur in entsprechendem Rahmen gestattet.