Ein Leuchtturm in stürmischer See

Präsident Beni Heeb begrüsste im Kulturraum Jung Rhy in Altstätten 54 Stimmberechtigte zur ersten ordentlichen Hauptversammlung des Vereins Rhyboot nach zwei Jahren Unterbruch. Der Oberrieter führte durch seine erste HV des Vereins, der Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung führt, obschon er bereits seit drei Jahren Präsident ist.«Es ging gut», bilanzierte Heeb nach der HV. Der Verein wies nach dem Verlust im Vorjahr einen kleinen Gewinn von 24 000 Franken aus, der Ertrag wurde auf rekordhohe 25,8 Millionen Franken gesteigert. Die Jahresrechnung von Finanzchef René N. Federer wurde ebenso kommentarlos gutgeheissen wie alle anderen Anträge des Vorstands. Die einzige Wortmeldung aus dem Plenum, abgesehen von einer Kostenfrage, kam von einem Mitglied, das die Mitarbeitenden im Heim Wyden in den höchsten Tönen lobte. «Es tut gut, das zu hören», erwiderte Heeb vermutlich im Namen der Angestellten.[caption_left: Angelika Lampert erklärte, wie das Rhyboot die Einführung der «Leichten Sprache» umsetzt.  Bild: ys]Michaela Zäch in den Vorstand gewähltIm siebenköpfigen Vorstand des Vereins gab es einen Wechsel: Eliane Kaiser aus Sax trat nach zwölf Jahren zurück. Michaela Zäch wurde in Abwesenheit zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Die Montlingerin hat zwei kleine Kinder, Töchterchen Malia ist erst zwei Wochen alt und lässt die Mama noch nicht aus dem Haus gehen.Eliane Kaiser wurde mit einem Geschenk verabschiedet, beschenkt und geehrt wurde auch Meinrad Gschwend: Der Kantonsrat aus Altstätten gehört seit 20 Jahren zum Rhyboot-Vorstand.Gschwend richtete danach selbst das Wort an die Mitglieder, als es um die Bautätigkeiten des Rhyboots ging. Die Anlage in der Wyden entspreche nicht mehr den Bedürfnissen, sagte Gschwend. Die Sanierung des Ökonomiegebäudes ist bereits im Gang, die Kosten belaufen sich auf 2,3 Millionen Franken. Für die Sanierung des Wohnbereichs läuft ein Wettbewerb, Gschwend rechnet damit, dass das Bauprojekt bis Ende Jahr steht. Derzeitige Schätzungen gingen von Kosten über 9 Mio. Franken aus: «Das reicht aber wohl nicht.»«Das Rhyboot steht nicht still», sagte Geschäftsführer Parick Benz. Er wolle nicht über die Coronamassnahmen klagen, sondern hervorheben, «dass wir stets sehr aktiv waren». Er nannte die Einführung und laufende Umsetzung der «Leichten Sprache», worüber Bereichsleiterin Angelika Lampert  einen Vortrag hielt. Vereinspräsident Beni Heeb lobte das Rhyboot-Team im Jahresbericht als einen Leuchtturm, welcher der ganzen Besatzung des Bootes Orientierung und einen sicheren Hafen biete.[caption_left: Bei Nirbana glühten die Saiten: Das Cello-Duett Corbinian Götz/Simon Küng.  Bild: ys]Mit dem Cello von Klassik bis GrungeDie Hauptversammlung wurde vom Cello-Duett Corbinian Götz/Simon Küng musikalisch meisterhaft umrahmt. Das Highlight präsentierten die zwei jungen Musiker mit dem Finale: Als sie eine Celloversion des Nirvana-Klassikers «Smells Like Teens Spirit» spielten, glühten die Saiten.