11.09.2022

Ein lehrreiches St. Galler Stängeli für den FC Widnau

Die Widnauerinnen hatten im Cup gegen den FCSG keine Chance, nehmen aber doch einiges aus dem Spiel mit.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
0:10 ging das Cupspiel zwischen dem FC Widnau und St. Gallen aus. In Minute 90 war es Eva Bachmann, die das Stängeli voll machte. Das Gegentor Nummer zehn war der Schlusspunkt unter eine Partie, die so einseitig war, wie dies erwartet worden war. Aber die Szene vor dem zehnten Tor zeigt auch, was Widnau aus diesem Spiel mitnehmen kann. Mit viel Leidenschaft hatte die Abwehr ein fast schon erzieltes Tor der Gäste verhindert.Widnau hatte dem Gegner aus der höchsten Liga nicht viel entgegenzusetzen, spielerisch war der Unterschied schlicht zu gross. Allerdings gelang es den Widnauerinnen durchaus, den Gegner hie und da in Verlegenheit zu bringen. Das waren nicht offensive Aktionen, sondern andere kleine Nadelstiche; etwa, als Stürmerin Nadja Berweger sich im Dribbling zweier Gegnerinnen entledigte oder als Michelle Walt ein Laufduell gegen eine St. Gallerin gewann. Solche kleine, persönliche Erfolgserlebnisse tun auch gut, wenn am Ende ein 0:10 auf der Anzeigetafel steht.[caption_left: Auf der Widnauer Aegeten erschienen rund 400 Besucherinnen und Besucher, darunter auch einige Fans des Super-League-Teams.]Das Resultat hat sich schon früh im Spiel abgezeichnet. 22 Minuten lang hielt Widnau mit dem Super-League-Team mit, dann aber fielen die Tore. Batliner, Heeb, Baumann und Gubler brachten St. Gallen vor dem Seitenwechsel mit 4:0 in Front, während Widnau kaum Szenen hatte. Es war sichtbar: Das schlecht in die Saison gestartete St. Gallen wollte keine Geschenke verteilen. So schraubten die Gäste in der zweiten Halbzeit mit teilweise Toren im Minutentakt das Skore hoch.Widnau gelang kein Tor, zu feiern hatten die Rheintalerinnen aber doch etwas. Einer­seits den grossen Auftritt vor 400 Fans. Und andererseits den 33. Geburtstag von der Kapitänin Erika Gschwend.FCSG tankt SelbstvertrauenMit zwei Niederlagen sind die Frauen des FC St. Gallen nicht nach Wunsch in die neue Saison gestartet. Zu Beginn gab es ein 0:4 gegen YB, danach ein 1:3 gegen Luzern. In Widnau war davon nichts zu sehen, zu gross war der Klassenunterschied, der sich in zehn Toren Differenz niederschlug.«Es war schön für uns, das Feld wieder als Siegerinnen zu verlassen», sagte Jana Brunner. Die 25-jährige Altstätterin ist seit zwei Jahren zurück beim FCSG, nachdem sie zuvor beim FC Basel gespielt hatte. Brunner nimmt im Team die Rolle der Innenverteidigerin ein – und hatte in der ersten Halbzeit nicht allzu viel Arbeit. Danach war für sie Feierabend.[caption_left: Die Altstätterin Jana Brunner (rechts) ist beim FC St. Gallen Innenverteidigerin. Sie spielte eine Halbzeit lang ihre ganze Routine aus.]Mit dem Auftritt der St. Gallerinnen in Widnau ist sie zufrieden. «Wir hatten sehr viel Ballbesitz und unsere Stärken ausgespielt. Im Abschluss hätten wir aber noch etwas konsequenter sein können», sagte Jana Brunner. Die Gäste haben zwar zehn Tore erzielt, es hätten aber auch noch mehr sein können. Doch entweder scheiterten sie am eigenen Unvermögen oder an der Widnauer Defensive, die sehr leidenschaftlich kämpfte. «Sie haben das wirklich gut gemacht», sagte auch Jana Brunner.Mit dem Team soll es nun auch in der Meisterschaft wieder aufwärts gehen. Jana Brunner sagt, es habe klare Prinzipien und Zielvorgaben und sei sehr spannend bestückt. Und nun folgen mit Aarau und Yverdon zwei Gegner, die ganz sicher in Reichweite liegen.Schweizer Cup, FrauenWidnau (2. Liga) – St. Gallen (Super League) 0:10 (0:4)Aegeten – 400 Fans.Tore: 22. Batliner, 26. Heeb, 31. Baumann, 40. Gubler, 52. Bernet, 55. Gaus, 62. Bachmann, 64. Gaus, 75. Heeb, 90. Bachmann.Widnau: Spreiter; W. Berweger, Baumgartner, Gstöhl, Ritz (86. Baumberger); Haltiner (69. Britschgi); Poljansek (69. Wiebach), Walt (86. Hermann), E. Gschwend, Dietsche (78. Häle); N. Berweger.St. Gallen: Böhi; Batliner, Christen, Brunner (46. Colombo), Baumann; Bernet, Gubler (69. Wyss); Heeb, Risch (69. Zwyssig), Bachmann; Li Puma (46. Gaus).Weiteres Spiel: SV Schaffhausen (3.) – FC Staad (1.) 1:3.

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