19.04.2021

Ein Leben für die Schule

Heute feiert der Diepoldsauer Primarlehrer Peter Rietberger sein 45-Jahr-Dienstjubiläum.

Damit ist der 64-Jährige ei-ner der dienstältesten Lehrer der Schweiz. Im Diepoldsauer Schulhaus Kirchenfeld hatte Peter Rietberger am 20. April 1976 seinen ersten Unterrichtstag. Er war 19 Jahre alt und kam frisch vom Lehrerseminar. Rietberger absolvierte den letzten Lehrgang, bei dem die Ausbildung noch vier Jahre dauerte. Jetzt hängt er noch ein Jahr an, was ihn zum vermut-lich dienstältesten Lehrer der Schweiz macht.Die Freude am Beruf nie verlorenAls Rietberger seine Ausbildung zum Lehrer abschloss, waren die Lehrerstellen knapp. Zusätzlich herrschte ein Lehrerüberschuss. Eine Bekannte machte Rietberger, der in der Stadt St. Gallen aufgewachsen ist, auf die freie Stelle in Diepoldsau aufmerksam. Einen Anruf später durfte er sich vorstellen und kurz darauf seine erste und letzte Stelle als Lehrer antreten. Er zog nach Diepoldsau, wo er bis heute lebt.In seinen 45 Berufsjahren hat der Vollblut-Lehrer die Freude am Beruf nie verloren. «Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern fasziniert mich noch heute. Lehrer zu sein und gleichzeitig die Schule weiterzuentwickeln, ist für mich das Schönste, das es gibt», sagt Rietberger. Deshalb wollte er auch nie etwas anderes tun, als Lehrer sein. «Ich schaue mit grosser Dankbarkeit zurück und freue mich daran, was in dieser Zeit alles entstanden ist.» Die Schule habe sich über die Jahrzehnte stark verändert. Zum Besseren, wie der 64-Jährige findet. Am weitreichendsten seien die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die Schule gewesen, ist Peter Rietberger überzeugt: «Früher standen Ordnung und Disziplin im Schulzimmer im Zentrum. Heute ist man kooperativer, geht anders auf die Kinder zu und schaut sie als Partner an.»Eltern schicken Rietberger in die VerlängerungSein Einsatz für die Schule Diepoldsau-Schmitter wird ihm von allen Seiten hoch angerechnet. Schulleiter Nick Metzler spricht von einem aussergewöhnlichen Mitarbeiter: «Bei Peter standen die Interessen der Kinder immer im Zentrum. Er war in der Zusammenarbeit immer offen für neue Ideen und Anregungen und ist einfach ein toller Mitarbeiter und Mensch.» Auch bei Eltern und in der Schülerschaft ist Rietberger beliebt. «Er ist cool und wird nicht so schnell hässig», sagt Fünftklässlerin Sina Looser. Schüler Lorik Qehaja fügt an: «Er ist streng, aber auch gut und manchmal sogar lustig. Er kann dir immer helfen, wenn du ein Problem hast.» Diesen Sommer erreicht Peter Rietberger das Pensionsalter. Auf Wunsch vieler Eltern hängt er aber noch ein Jahr an. Was danach kommt, lässt er offen und sagt: «In erster Linie muss ich gesund bleiben dürfen. Alles andere ergibt sich. Es wird mir aber auch danach ganz bestimmt nicht langweilig werden.» (pd)

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