Der einzige Kirchturm mit Käsbissendach im Appenzellerland und die Rotbuche bilden in Wolfhalden ein einzigartiges Ensemble, das jetzt aus dem Ortsbild verschwindet. «Der Baum ist krank», sagt Experte Andreas Storrer. Die Sicherheit könne nicht mehr gewährleistet werden, so dass die Rotbuche leider gefällt werden müsse, begründet Storrer, Geschäftsführer der beigezogenen Spezialfirma Baumart, die unausweichliche Fällung. Unmittelbar neben der Rotbuche führen die vielbefahrene Durchgangsstrasse und eine Fussgängerpassage vorbei.
Die Rotbuche, mit einem Stammdurchmesser von 3,5 Metern, dürfte rund 150 Jahre alt sein. Warum der Baum einst an derart prominenter Stelle gepflanzt wurde, ist unklar. Vielleicht zur Einweihung des neuen Kirchengeläuts 1870 oder des 1879 eingeweihten neue Dorfschulhauses? Möglich auch, dass die Einweihung der Kirchenorgel 1887 der Anlass für die Baumpflanzung war. Sicher ist hingegen die unumgängliche Fällung: «Wahrscheinlich wird sie im Februar erfolgen», sagt Gemeindepräsident Gino Pauletti. Bleibt als Trost die Pflanzung eines neuen Baums, der zu einem neuen Wahrzeichen heranwachsen kann.