Boxen 11.04.2023

Ein grosser Auftritt für Angela De Felice in Bern

Die bald 17-jährige Boxerin Angela De Felice hatte am Karfreitag einen grossen Auftritt: Sie kämpfte im Stadttheater Bern gegen die Ungarin Karmen Horváth. Der Kampf endete remis.

Von red/pd
aktualisiert am 11.04.2023

«Boxen statt Theater» hiess es am Karfreitag im Berner Stadttheater. Der Boxclub Bern hatte zu einem grossen internationalen Meeting geladen, an diesem fanden auch Profikämpfe statt. Einer davon endete in einer Farce: Wie der Schweizer Boxverband berichtet, hatte der Berner Angelo Peña sich sehr fokussiert auf seinen Kampf vorbereitet – beim Wiegen vor diesem stellte sich jedoch hinaus, dass der mexikanische Gegner achteinhalb Kilo mehr als im Vorfeld vereinbart auf die Waage brachte. Der Kampf fand nicht statt.

Der organisierende Manager Leander Strupler war nach dieser Affäre ausser sich – er konnte im Gesamten aber trotzdem auf einen schönen Kampftag in Bern zurückblicken. Und einen Teil dazu trug auch eine Rheintalerin bei: Angela De Felice aus Widnau mass sich in einem dreimal drei Minuten langen Kampf mit der Ungarin Karmen Horváth. De Felice stellte ihr Talent erneut unter Beweis, obwohl der Kampf im Gegensatz zu den letzten beiden (die sie gewann) unentschieden endete.

De Felice hat auch mit dem Kopfschutz zu kämpfen

De Felice und Horváth kämpfen im Fliegengewicht und damit in einer Klasse, die es bei den Profis auch gibt. Die beiden gelten als technisch, motorisch sowie konditionell starke Kämpferinnen, die über reichlich Kampferfahrung verfügen.

Die von ihrem Vater Dino De Felice im Boxclub Olympic Boxing New Generation in Balgach gecoachte 16-Jährige hat über 40 Kämpfe absolviert, ihre Gegnerin aus Ungarn fast ebenso viele. Doch dass der Kampf am Ende unentschieden ausging, lag nicht nur an der Gegnerin, sondern auch an De Felices widerspenstigem Kopfschutz. Dieser purzelte zu Beginn zu Boden und wackelte, bis er ersetzt werden konnte. Im Willen, ihre häufigen Viererkombinationen stets konsequent abzuschliessen, bot De Felice ihrer aufmerksamen Gegnerin immer wieder die Gelegenheit, dazwischen ihrerseits Konter zu landen.

Als der Helm dann aber endlich sauber auf dem Kopf sass, variierte De Felice plötzlich ihre Laufwege mehr, sie bot weniger Angriffsfläche und zog einzelne linke Uppercuts souverän aus der Halbdistanz zum Kopf der Ungarin. Die beiden lieferten sich einen technisch überdurchschnittlichen und temporeichen Fight, der, so schreibt der Boxverband «letztlich wohl zu Recht keine Siegerin hatte».

Auf der Webseite ist ebenso zu lesen: «De Felice ist eine ausgezeichnete Boxerin, die ihre Angriffslust wohl noch etwas kalibrieren müsste, dann aber alles erreichen kann.» Auf dem Weg dorthin ist sie bereits.


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