Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn trafen die ersten Protagonisten des Jahreskonzertes der Musikschule Am Alten Rhein ein, die älteren allein, die jüngeren in Begleitung ihrer Eltern.Sie sollten als die grössten Talente der Musikschule gleichzeitig deren Aushängeschilder sein. Es wurde fleissig eingespielt, um die Atmosphäre des Raumes aufzunehmen oder aber um sich am ungewohnten Flügel an die Tastatur zu gewöhnen.Die Mutter der Hackbrettspielerin hatte einen besonderen Einsatz zu leisten: Sie musste vor dem Auftritt ihrer Tochter 125 Saiten stimmen.«Nervosität nimmt von Jahr zu Jahr ab»Auf die Frage an einige der Auftretenden, warum sie diesen Anlass mögen, gab es Antworten wie: So hat man ein Ziel beim Üben, das Auftreten selber kann geübt werden, Auftrittsmöglichkeiten sind rar, ich möchte anderen eine Freude machen und zeigen, wie schön Musik ist. Bei der Frage nach der Nervosität vor dem Auftritt wurde klar ersichtlich, dass alle nervös waren. Ein älterer Jugendlicher präzisierte jedoch, dass die Nervosität bei ihm von Jahr zu Jahr abnehme. Zum Geniessen eines Auftrittes reiche es jedoch noch nicht.Ab 18.15 Uhr strömten die Zuhörer in den Saal. Bald wurde klar, dass der Platz knapp werden würde. Schliesslich fanden alle einen Sitz. Der Saal war richtig gut gefüllt, ein Zeichen dafür, welch guten Anklang dieses Konzert findet.Der Abend wurde durch ein Schlagwerkensemble eröffnet. Danach begrüsste Musikschulleiter Rainer Thiede das Publikum.Florin Egli am Klavier, das Blockflötenensemble, Janik Müller am Eufonium, Ambra Niederer an der Gitarre, Yannik Zidazi mit Gitarre und Gesang, Daria Fuhrer am Hackbrett, Laura Oss am Cello, Isabella Wagner am Klavier und das Duo Isabella und Jonathan Wagner an Klavier und Cello boten überzeugende Auftritte und begeisterten das Publikum. Dabei gab es durchaus Überraschendes wie afrikanische Musik auf Blockflöten, Abba auf einem Hackbrett und bei Gitarrist und Sänger Yannik Zidazi meinte man mit geschlossenen Augen, man höre Superstar George Ezra.Das ganze Programm war sehr abwechslungsreich und modern, was man nicht zuletzt daran sieht, dass elf der 16 gespielten Komponisten noch leben. Die Besucher wurden bestens unterhalten. Musikschulleiter Rainer Thiede sagte, es sei wichtig, die Ergebnisse des vergangenen Jahres präsentieren zu können und dass die Spitze der Musikschüler und Musikschülerinnen die anderen inspirierten. Mit diesem Jahreskonzert ist das ausgezeichnet gelungen. Es war ein Genuss und ein Ansporn.Robert Preising