23.06.2018

Ein Fest, 23 Nationen, 33 Sprachen und 340 Kinder

Klar gehen Schweizer Kinder und jene, deren Wurzeln in anderen Ländern liegen, miteinander in die Schule. Seit dieser Woche wuchs aber das Verständnis füreinander. Das Fest der Kulturen trug dazu bei.

Es ist eine statistische Aussage, dass 35 bis 40 Prozent aller Kinder in der Primarschule Rebstein Migrationshintergrund haben. Im Kindergarten sind es sogar bis zu 60 Prozent. Den Kindern, die miteinander in einem Klassenzimmer sitzen oder auf dem Pausenplatz toben, sind diese Zahlen eher egal. Als die Schülerinnen und Schüler ihre Familien am Freitagabend aber begrüssten und ihnen in 33 Sprachen «Guete Obed» sagten, staunten diese ob der Vielfalt. 23 Nationen waren vertreten. Darunter Kinder, deren Familien zum Beispiel Wurzeln in Kanada, Äthiopien, Kenia, Serbien, Kosovo, Deutschland, Österreich oder auf den Philippinen haben. Die Farbigkeit des Schulalltags feierten die 340 Kinder – auf all ihren T-Shirts waren bunte Luftballons abgebildet –, 40 Lehrer und acht Mitglieder der Elternmitwirkung mit dem Fest der Kulturen.Eineinhalb Jahre lang hatte das Gremium – ihm gehören Schweizer und Migranten an – auf das Schulschlussfest hingearbeitet und ein Programm zusammengestellt mit Beispielen aus allen Kontinenten. «Wir möchten die Kinder dafür sensibilisieren, dass jedes von ihnen die anderen Kinder so nimmt, wie sie sind», sagte Schulleiterin Eveline Pfister. «Jedes akzeptiert die Eigenständigkeit und Einstellung des anderen.» Beispiele aus allen KontinentenDamit die Schülerinnen und Schüler verstehen, warum manche Kinder anders denken und handeln als sie selbst, haben sie an sechs Projekttagen Menschen und Geschichten aus anderen Ländern kennengelernt. Manche durften Pizza wie in Italien backen. Andere lernten, wie Chinesen Schriftzeichen schreiben. Bauch- und Volkstanz standen ebenso auf der Lektionentafel wie der Besuch des Völkerkundemuseums in St. Gallen oder eines Kebab-Grills. «Die Kinder haben zu Hause erzählt, dass sie viel erlebt und auch verstanden haben», sagt Eveline Pfister.Krönender Abschluss war das Fest am Freitagabend. Manche Familien waren in einer in ihrem Heimatland typischen Kleidung gekommen. Etliche Eltern brachten Speisen aus aller Welt mit, die zusammen ein grosses und vielfältiges Länderbuffet ergaben.Projekttage führt die Primarschule regelmässig durch. Meist bleibt dann die Gemeinschaft eines Schulhauses unter sich. Das Fest der Kulturen gestalteten alle Kinder – vom Kindergärtler bis zum Sechstklässler – miteinander. Eine Erfahrung, die zu einer guten Kultur in der Schulgemeine beiträgt.Monika von der LindenMehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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