06.10.2021

Ein Fass verstopfte den Moosbach

Die Gemeinde Oberriet legt ein Wasserbauprojekt auf Eis, weil Sofortmassnahmen wirkten.

Von gk/red
aktualisiert am 03.11.2022
Das Wasserbauprojekt Moosbach stiess bei den betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer auf grosse Skepsis – das schreibt die Oberrieter Gemeinderatskanzlei kürzlich in einer Medienmitteilung. Die Vorbehalte gegenüber dem Projekt und die Tatsache, dass die im Jahr 2019 umgesetzten Sofortmassnahmen bereits zureichend Wirkung zeigten, veranlassten den Gemeinderat schliesslich dazu, das Projekt nicht mehr weiterzuverfolgen.ÜberschwemmteVorplätzeDer Bachverlauf im Weiler Moos und dessen Eindolung auf einem begrenzten Teilstück habe in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen geführt, heisst es im Communiqué. Bei Starkregen vermochte der Übergang zur Eindolung das Wasser nicht aufzunehmen, sodass die angrenzenden Vorplätze überschwemmt wurden.Sofortmassnahmen: Fass kam zum VorscheinDiese Überschwemmungen führten dazu, dass sich die GEP-Kommission der Gemeinde Oberriet dem Thema annahm und daraus das Wasserbauprojekt Moosbach lancierte. Insgesamt wurden drei Varianten erarbeitet. Nach Rücksprache und Prüfung beim Kanton stand die favorisierte Variante mit einer Offenlegung fest. Im November 2019 wurden erste Sofortmassnahmen zur Verbesserung getroffen. Bei der Öffnung der Bachüberdeckung kam unter anderem ein blaues Fass zum Vorschein, das den Bach verstopft hatte. Ausserdem waren zwei Wände eingebrochen. Dadurch gelangte grobes Steinmaterial ins Bachbecken und verstopfte es zusätzlich. Folglich wurden die Wände instand gesetzt, das Fass entfernt und ein Stahlrechen eingesetzt, der grosses Material aufhält. Diese Massnahmen zeigten Wirkung, schreibt die Gemeinderatskanzlei. «Hochwasserereignisse nach Starkregen sind seither ausgeblieben», bestätigt Gemeinderatsschreiber Philipp Scheuble auf Anfrage.Verzicht auf Umsetzung des WasserbauprojektsVom Wasserbauprojekt wären mehrere Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer direkt betroffen gewesen, zumal für die Realisierung verschiedene Teilflächen an die Gemeinde hätten abgetreten werden müssen. Der Gemeinderat führte mit allen betroffenen Grundeigentümern Gespräche und sah sich schliesslich mit einer generell ablehnenden Haltung konfrontiert. Und eine Enteignung, die zur Umsetzung des Projekts nötig gewesen wäre, sei für den Gemeinderat nicht zur Debatte gestanden, ergänzt Philipp Scheuble.

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