27.09.2020

Ein Etappensieg auf dem Weg ins Rathaus

Irene Schocher hat fast so viele Stimmen geholt wie Simona Schawalder und Monika Eggenberger zusammen. Aber auch sie hat das absolute Mehr nicht erreicht – es kommt zum zweiten Wahlgang.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
413 Stimmen bekam Irene Schocher, die von der FDP fürs Gemeindepräsidium aufgestellt worden ist. Die CVP-Kandidatin Simona Schawalder bekam 234 Stimmen und Monika Eggenberger, Kandidatin der SVP und Gemeindepräsidentin ad interim, deren 214.Irene Schocher freute sich beim Wahlapéro der FDP im «Hirschen» sichtlich über ihr Abschneiden. Und doch ist das Resultat für FDP-Ortsparteipräsident Urs Loser «ein wenig fuchsig». Dies, weil das Ergebnis zwar eindeutig ist, aber halt doch nicht entscheidend. Denn auch Irene Schocher hat das absolute Mehr nicht erreicht, das bei einer Wahlbeteiligung von 62 Prozent und 879 gültigen Stimmen bei 440 Stimmen lag. 27 Stimmen fehlten ihr somit zur Wahl. Das Ergebnis kann darum auch für sie nicht mehr sein als ein Etappensieg im Langstreckenlauf ins Rüthner Rathaus. Sie muss sich am 29. November einem zweiten Wahlgang stellen.Ihre beiden Mitbewerberinnen zeigten sich am Sonntagnachmittag wenig überrascht über den Ausgang des ersten Wahlgangs: «Man weiss in etwa, wie in Rüthi gewählt wird», sagt Monika Eggenberger. Was sie aber genauso überrascht hat wie Simona Schawalder, ist die Deutlichkeit des Resultats. Schawalder nimmt es humorvoll-sportlich: «Wenn drei zur Wahl antreten, ist von vornherein klar, dass zwei nicht gewinnen werden.»Tritt niemand gegen sie an, ist Schocher still gewähltKlar ist auch, dass Irene Schocher zum zweiten Wahlgang wieder antreten wird. Nominationsbogen lagen bereits während des Wahlapéros zur Unterzeichnung auf. Ob Simona Schawalder und Monika Eggenberger nochmals antreten werden, lassen die beiden vorläufig offen. Sie wollen das weitere Vorgehen erst mit ihrer jeweiligen Ortspartei besprechen. Denkbar ist allerdings auch, dass für den zweiten Wahlgang bislang nicht genannte, neue Kandidatinnen oder Kandidaten ins Spiel gebracht werden. Urs Loser mahnt deshalb, auch beim zweiten Wahlgang wählen zu gehen, zumal dann nicht mehr das absolute Mehr entscheidend sein wird, sondern das relative: Gewählt ist, wer am meisten Stimmen erhält.Ebenso möglich ist aber, dass bis Dienstagmittag, 6. Oktober, nebst jenem von Irene Schocher kein weiterer Wahlvorschlag bei der Gemeinde eingereicht wird. In dem Fall würde der zweite Wahlgang hinfällig, und Irene Schocher wäre in stiller Wahl gewählt.Dasselbe Prozedere gilt für einen noch nicht besetzten Sitz im Gemeinderat. Gewählt sind vorerst die beiden Bisherigen Urs Baumgartner (FDP) und Richard Wenk (parteilos) sowie neu Annette Siegfried (parteilos) und Michael Ringeisen (FDP). Ebenfalls gewählt ist Daniel Bösch (CVP) als neuer Schulpräsident, der von Amtes wegen ebenfalls dem Gemeinderat angehören wird. Nicht geschafft hat die Wahl hingegen der SVP-Kandidat Daniel Kaiser. Ihm fehlten gestern 36 Stimmen aufs absolute Mehr von 429 Stimmen. Dies obwohl nicht mehr Kandidaten zur Wahl standen, als Sitze zu besetzen waren. Eine Kampfwahl gab es hingegen für die Geschäftsprüfungskommission der Gemeinde. Für die fünf Sitze traten vier Bisherige an – Sarah Heeb-Lüchinger (parteilos), Martin Koller (CVP), Norbert Kolb (FDP) und Ruedi Hofstetter (FDP) –  sowie neu Martin ­Bürki (parteilos) und Georg Lechtenböhmer (parteilos). Gewählt wurden die vier Bisherigen und Martin Bürki.

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