05.08.2022

Ein erstes internationales Abenteuer für Nando Sieber

Der 15-jährige Trialfahrer Nando Sieber vertrat die Schweiz mit viel Freude und Stolz an den Jugendweltspielen in Wadowice, Polen.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
«Als ich da oben auf der Bühne stand, neben mir vier andere Athleten und ein UCI-Manager, der uns die letzten Instruktionen gab, wusste ich: Jetzt geht’s für mich richtig los», erzählt Nando Sieber. In diesem Moment seien viele Gefühle da gewesen; Freude, Stolz, Nervosität. Und dann ging er los, der Trial-Wettkampf an den Jugendweltspielen.[caption_left: So begannen die Jugendweltspiele für Nando Sieber (ganz rechts) so richtig.]Jeder Athlet hatte zwei Läufe à fünf Sektionen zu absolvieren. «Die erste Runde lief nicht gut, ich war nervös, zitterig, es hat in Strömen geregnet und alles war für mich so neu», sagt Nando Sieber. Ihm gelangen so nur 40 Punkte, was nicht seinen Erwartungen und dem Können entsprach. Danach steigerte er sich auf 60 Punkte im zweiten Lauf. «Dieser war besser», sagt Nando Sieber, der in der End­abrechnung Rang 29 von 40 Athleten erreichte – in einem Feld von vier Schweizern, die hintereinander lagen.Das Mentale ist beim Trial ein entscheidender FaktorEin Tag später fand noch ein Training auf den Wettkampfhindernissen statt, bei dem ihm viel mehr gelang als im Wettkampf. «Ich war teilweise selber von mir überrascht», sagt Nando Sieber dazu und beschreibt es als Kopfsache. Der mentale Bereich ist im Trial sehr wichtig, wie er ausführt. Es sei nicht möglich, ohne klaren Kopf die Tore der Sektionen zu bestreiten, die man sich vornehme. Schliesslich müsse man locker fahren können – da sei es unabdingbar, sich sagen zu können «dieses Hindernis schaffe ich jetzt zu 100 Prozent».[caption_left: Nando Sieber stellt sich den Hindernissen mit einem klaren Kopf. Das Mentale sei entscheidend, sagt er.]Enttäuscht ist Nando Sieber allerdings nicht, im Gegenteil. «Ich bin happy mit Rang 29. Es war mein erster internationaler Wettkampf – und das nach nur zwei Jahren Wettkampferfahrung.» Der 15-Jährige kann seine Leistung gut einordnen. «Ich wusste, ich bin nicht der Beste der Welt. International ist das Niveau extrem hoch.»Der Wettkampf  fand an historischem Ort stattNach Polen reiste Nando Sieber mit seiner Familie im Auto. Das Land und die Leute haben ihm gut gefallen. Ebenso das Wettkampfgelände mitten in Wadowice, direkt vor der imposanten Papstkirche im Geburtsort von Papst Johannes Paul II. Trainieren war auf dem Wettkampfgelände aber nicht möglich, denn alle Teilnehmer starten mit den selben Voraussetzungen. Nando Sieber hatte einigen Respekt davor, denn der Parcours war sehr anspruchsvoll. Am Wettkampftag legte er sich dann alles zurecht; die Ernährung, einige Zeit für sich selbst, «um mich zu beruhigen».[caption_left: Am Wettkampf gab es einige sehr anspruchsvolle Hindernisse.]Sein erstes internationales Abenteuer bezeichnet er als sehr positiv. «Ich werde das nie vergessen. Und ich arbeite darauf hin, dass ich bald wieder international starten kann. Vielleicht nächstes Jahr wieder an den Jugendweltspielen.» Die Chancen auf ein besseres Abschneiden als in Polen sind schon nur deshalb da, weil er dann zum älteren Jahrgang der Kategorie Cadets zählen würde. «Das sind grosse Ziele, aber sie sind machbar», sagt Nando Sieber.Mit der Trial-Familie eine sehr gute Zeit verbrachtNoch etwas macht den Ausflug nach Polen so wertvoll: «Ich habe sehr viele internationale Fahrer kennengelernt und von ihnen Tipps bekommen.» Im Trial sind auch die Konkurrenten miteinander befreundet, geben sich gegenseitig Ratschläge.[caption_left: Das Abenteuer in Polen verbucht Nando Sieber als einzigartige Erfahrung.]So auch Dominik Grill, ein österreichischer Natifahrer, mit dem Nando Sieber auf dem Heimweg aus Polen im Salzkammergut trainierte: «Er hat mir viele Tipps gegeben, die Gespräche mit ihm haben mir sehr viel gebracht.»

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