Das aquaRii, so der Name des imposanten Badneubaus in Altstätten, sollte am kommenden Wochenende der Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden. Der Anlass muss coronabedingt entfallen. Das schmerzt und trübt die Freude über die Fertigstellung des Gemeinschaftsprojekts der sechs Oberrheintaler Gemeinden ein wenig. In kleinem Rahmen, mit Vertretern des Zweckverbands, der Totalunternehmung Implenia und Architekt Kay Kröger fand am Mittwochnachmittag die offizielle Übergabe des Hallenbads an die Bauherrschaft statt. Zur Übergabe des Bauobjekts waren am Mittwoch erschienen (von hinten links): Fortunato Garofano (Implenia), Kay Kröger (K&L Architekten), Ruedi Mattle, Stadtpräsident Altstätten und Präsident des Zweckverbands, Roman Ammann (Vizepräsident Zweckverband), Ruth Wanner (Projektleiterin Bauherrschaft), Alexander Breu (Verwaltungsrat) sowie Hallenbad-Geschäftsführer Roland Gächter.Bauprojekt lief in jeder Beziehung nach PlanDas Hallenbad ist ein Gemeinschaftsprojekt der Oberrheintaler Gemeinden Rüthi, Oberriet, Eichberg, Marbach, Rebstein sowie der Stadt Altstätten. Dass sechs Gemeinden an einem Strang ziehen, wäre vor zwei Jahrzehnten kaum vorstellbar gewesen, so Roman Ammann, Vizepräsident des Hallenbad-Zweckverbands. Er sagt: «Das Bad steht für den Gemeinschaftssinn und die erfolgreiche Umsetzung einer Idee.»
Das Gemeinschaftsprojekt konnte überdies im Rahmen des Budgets von 21 Mio. Franken sowie im vorgesehen Zeitrahmen realisiert werden. Die Stadt Altstätten übernimmt als Standortgemeinde 60% der Kosten, die restlichen 40% werden von den anderen fünf Gemeinden getragen. Für Altstätten ergibt sich durch die kalkulatorischen Mehrkosten des neuen Bades eine zusätzliche Belastung, die etwa 2,6 Steuerprozenten entspricht.Ein Bad für Jung und AltDer Neubau ersetzt das alte Hallenbad an der Tobelbachstrasse, das 1973 eröffnet worden war und dem nun fertiggestellten Bad bei der Sportanlage Gesa weichen musste. «Subtil» liege das Objekt in der Landschaft, sagte Architekt Kay Kröger und bezieht sich damit auf die topografisch vorgegebenen Höhenunterschiede des Terrains, denen sich der Bau anpasst. Die parkartige Freibadanlage ist über eine Rampe mit dem Hallenbad-Komplex verbunden. Die Böschung zum Tobelbach hin wurde leicht terrassiert. Der dreigeteilte Innenbereich mit Kleinkinderbecken, Mehrzweckbecken und dem 25-Meter-
Schwimmbecken mit fünf Bahnen erlaubt durch raumhohe Fensterfronten den Blick auf den beheizten Aussenpool. Grosszügige Rampen erlauben auch Rollstuhlfahrern, sich von einer auf die andere Ebene zu bewegen.Als ein Highlight der Badewelt darf sicher die 80 m lange Rutsche bezeichnet werden. Für die Schülerinnen und Schüler, die im Februar wieder mit dem Schulschwimmen starten sollen, sofern sich der Termin nicht aufgrund neuer Schutzmassnahmen verschiebt, werde ein Besuch auf der Rutsche womöglich am Ende einer jeden Schwimmstunde stehen, mutmasste Roman Ammann. An der Kopfseite des Badneubaus befindet sich ein Bistro, von dem aus man freien Blick in die Schwimmhalle hat. Eine direkte Verbindung von Liegefläche und Kinderplanschbereich zum Bistro bietet zusätzliche Synergien.
Das Implenia-Team zusammen mit dem Büro K&L Architekten hatte im März 2016 den Projektwettbewerb für den Hallenbadneubau gewonnen. Seinerzeit gehörte noch ein Wellnessbereich zur Ausschreibung, der jedoch bei den Altstätter Stimmbürgern an der Urne durchfiel. Zum Hallenbadprojekt und zur Bildung eines Zweckverbands hatten im November 2017 77,9% der Altstätter Ja gesagt.
In den anderen beteiligten Oberrheintaler Gemeinden war die Entscheidung pro Hallenbad -Zweckverband Anfang April 2018 jeweils deutlich ausgefallen. Mehrere Hundert Interessierte hatten sich im Vorfeld zu den jeweiligen Infoversammlungen in den Gemeinden eingefunden. Hinweis
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