Ein Derby-Burger im Clubhaus sollte den Besucherinnen und Besuchern Appetit auf die Partie zwischen St.Margrethen und Rheineck machen. Doch zumindest den ohnehin spärlich erschienenen heimischen Fans dürfte der Appetit rasch vergangenen sein. Mit 0:10 (0:4) verloren die Gastgeber, die sowohl spielerisch als auch körperlich deutlich unterlegen waren.
Es war bei brütender Hitze noch keine Minute gespielt, da hatten die Gäste die erste gute Chance, doch Emir Ademaj verzog knapp. In der Folge gelang es der jungen St.Margrether Mannschaft, das Spiel etwas offen zu gestalten, Torhüter Michele Boppart zeichnete sich zudem mit einer herrlichen Fussabwehr aus. Die Gäste versuchten es anfangs oft mit langen Bällen. Ein Schuss von Blendard Ibrahimi, der aus 35 Metern Mass genommen hatte, brachte dann die Gästeführung. Fortan setzen die Rheinecker mehr auf spielerische Lösungen, sie kombinierten sich häufig gut durch das Mittelfeld.
Der Höhepunkt des Spiels aus Sicht der Gastgeber war die 20. Minute: Mit einem herrlichen Schuss aus halbrechter Position und rund 20 Metern zwang Sascha Burren Gästetorhüter Yves Hüttenmoser zu einer starken Parade. Es wäre im dritten Saisonspiel der erste Treffer für St.Margrethen gewesen. Fortan ergab sich für die Gastgeber keine Gelegenheit mehr; die körperliche Unterlegenheit, gerade im Mittelfeld, war zu deutlich, fast sämtliche Zweikämpfe gingen verloren. Zumal für St.Margrethen neben ohnehin vielen jungen Spielern auch zwei B-Junioren auf dem Platz standen.
Als die Gäste kurz vor der Pause durch zwei Treffer – darunter einen unglücklich verursachten Handelfmeter – auf 4:0 erhöhten, ahnten die heimischen Fans nichts Gutes für die zweite Hälfte. Und sie sollten Recht behalten. In regelmässigen Abständen kombinierten und schossen die Rheinecker den zweistelligen Erfolg und ihren zweiten Kantersieg der Saison heraus.
Für die Gastgeber wurde der Rucksack mit jedem Treffer schwerer, die Beine müder. Trotzdem versuchten sie, so gut es ging, den Ball vom eigenen Tor wegzuhalten – und dies mit fairen Mitteln. Der Schiedsrichter hatte keinerlei Mühe mit dem Derby und kam ohne gelbe Karten aus.
St.Margrethen-Trainer Kristijan Maric war nach der Partie bedient, lobte aber den kämpferischen Einsatz seines Teams in der Anfangsphase. «Ich habe gewusst, worauf ich mich einlasse. Wir brauchen einfach noch Zeit, um unsere Defensive zu stabilisieren», sagte er. Am Ziel, dem Klassenerhalt, wolle er festhalten. Hoffnung macht ihm das zahlenmässig gewachsene Kader, derzeit sind aber neun Spieler verletzt.
Sein Team, das zweimal hintereinander abgestiegen ist, steht allerdings mit 0:25 Toren und null Punkten am Tabellenende. Ein wenig Hoffnung macht vielleicht der Blick zum Nachbarn nach Rheineck: Auch der FCR war zweimal in Folge abgestiegen, ebenfalls von der 2. in die 4. Liga. Er hat sich aber wieder stabilisiert und schielt diese Saison nach oben.
4. Liga, Gruppe 3
St.Margrethen – Rheineck 0:10 (0:4)
Tore: 17. B. Ibrahimi, 36. Spahiu, 44. Ademaj (Penalty), 45. Shabani, 58. Spahiu, 63. Ademaj, 65. K. Ibrahimi, 71. K. Ibrahimi, 86. Sahin, 88. Sahin.
St.Margrethen: Boppart; A. Malik, Canoski, Yigit, Dinc; Yüksel, Bocu, Burren; Issa, Kebrom; Surac. Eingewechselt: Ynabi, I. Malik, Ergen.
Rheineck: Hüttenmoser; Thurnherr, Wetter, B. Ibrahimi, Bosshart; Ademaj, L. Ibrahimi, Gebert, Shabani; K. Ibrahimi, Spahiu. Eingewechselt: Kellenberger, Pinto, Müller, Frano, Sahin.
Gelbe Karten: Keine.